Tipps für den Alltag Geld sparen leichtgemacht

Deutschland ist bekanntlich Sparweltmeister. Dennoch hat mehr als ein Viertel der Deutschen überhaupt keine Ersparnisse.

Trotz der überdurchschnittlichen Sparquote können oder wollen 27 Prozent der Haushalte also kein finanzielles Polster aufbauen. Immer mehr Menschen sträuben sich aufgrund der aktuellen Niedrigzinszeiten oder den befürchteten Negativzinsen bewusst, ihr Geld zur Bank zu bringen. Die Inflation würde dieses ohnehin auffressen, heißt die landläufige Überzeugung – und diese hat durchaus ihre Daseinsberechtigung. 

Dennoch empfehlen Experten, mindestens zwei Monatsgehälter auf die Seite zu bringen. Einige gehen sogar noch weiter und sprechen davon, dass jeder Haushalt in der Lage sein sollte, ein halbes Jahr ohne Einkünfte zu überstehen. Schließlich können Krankheiten, Kündigungen & Co schnell zu einer unverhofften finanziellen Krise führen oder plötzlich geht die Waschmaschine kaputt und das Geld reicht nicht für deren Reparatur oder ein neues Modell. Wieso also sparen so viele Menschen trotzdem nicht und leben stattdessen im finanziellen Risiko?  

Jeder Haushalt sollte ein finanzielles Polster haben, aber...! 

Die Gründe, weshalb Rücklagen wichtig sind, liegen auf der Hand. Zudem sollten diese natürlich liquide sein, sprich frei zugänglich auf einem Giro- oder Tagesgeldkonto. Ist das Geld hingegen fest angelegt, kann es keine kurzfristige Hilfe in finanziellen Notlagen leisten. Dennoch ist es angesichts der niedrigen Zinsen tatsächlich nur wenig sinnvoll, all seine Ersparnisse auf einem nicht oder negativ verzinsten Konto abzulegen. Die Inflation sorgt dann nämlich für einen Wertverlust, welcher sich durch eine Investition in Immobilien, Gold, Aktien oder andere Anlagestrategien verhindern ließe. Ziel ist es schließlich, seine Ersparnisse mit entsprechender Rendite zu vermehren. 

Immer mehr Deutsche haben aber schlichtweg ein zu geringes Einkommen, um Geld auf die Seite zu legen. Sie müssen also entweder einen Weg finden, ihre Einnahmen zu erhöhen, oder Einsparungen im Alltag tätigen – und diese anschließend zur Seite zu legen. Bereits kleine Beträge wie zehn oder 20 Euro pro Monat können auf lange Sicht ein beruhigendes finanzielles Polster anhäufen. Viele Menschen entscheiden sich aber auch bewusst gegen das Sparen, quasi als Trotzreaktion auf die Zinspolitik der Banken. Eine gefährliche Strategie, denn ein finanzieller Engpass wird schlussendlich ihnen zum Verhängnis und eben nicht der Bank. 

Das Zwischenfazit lautet also: Sparen? Ja, aber richtig! Während also zwei bis sechs Monatsgehälter frei verfügbar sein sollten, sind für weitere Ersparnisse andere Anlagemöglichkeiten besser geeignet. 

Sparen im Alltag muss nicht „wehtun“ 

Mit simplen Aktionen wie der Wechsel des Stromanbieters können Beträge im dreistelligen Bereich pro Jahr eingespart werden."

Sei es nun aufgrund eines geringen Einkommens oder aus Trotz: Viele „Sparmuffel“ befürchten durch Einsparungen eine Einschränkung in ihrer Lebensqualität. Dass Sparen immer einen Verzicht bedeutet und damit im metaphorischen Sinne „wehtut“, ist allerdings ein weit verbreiteter Irrtum. Stattdessen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, unbemerkte Einsparungen im Alltag vorzunehmen – und sich dadurch ein die Nerven beruhigendes finanzielles Polster aufzubauen.

Nur wenige Haushalte haben nämlich sämtliche Kosten und damit auch ihre Einsparungspotenziale detailliert im Blick. Dabei können simple Aktionen wie der Wechsel des Stromanbieters Beträge im dreistelligen Bereich pro Jahr einsparen. Von welchem Anbieter der Strom schlussendlich kommt, macht für die Verbraucher aber keinen Unterschied. Welche weiteren Möglichkeiten gibt es also, Geld quasi vollautomatisch und unbemerkt im Alltag zur Seite zu legen? 

  • Bestehende Verträge überprüfen: Wie bereits erwähnt, kann mit dem Wechsel des Stromanbieters eine Menge Geld gespart werden. Selbiges gilt aber auch für den Handyvertrag, für Versicherungen, den Gaslieferanten oder andere Verträge mit laufenden Kosten. Diese sollten daher in regelmäßigen Abständen überprüft und gegebenenfalls aufgelöst oder durch einen Vertrag bei einem günstigeren Anbieter ersetzt werden.
  • Stromverbrauch senken: Gleichzeitig können die Stromkosten bereits durch simple Maßnahmen wie einen Bewegungsmelder, Zeitschalter oder eine Steckdosenleiste zur Vermeidung des Standby-Modus elektrischer Geräte gesenkt werden. Kleine Kniffe also, die keine Einschränkung im Alltag bedeuten, aber auf Dauer aus finanzieller Sicht einen großen Unterschied machen – und zugleich der Umwelt einen Gefallen tun.
  • Sich sportlich betätigen: Viele Menschen bewegen sich heutzutage viel zu wenig. Wie wäre es also, mal wieder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit zu gehen? Das senkt die Benzinkosten, macht gesund und spart zugleich den Beitrag für das Fitnessstudio.
  • Selbst (vor-) kochen: Ein Plus für die Gesundheit ist es zudem, sein Essen selbst zu kochen und dadurch Mehrkosten durch Restaurant- oder Schnellimbiss-Besuche zu vermeiden. Das funktioniert übrigens auch für das Essen in der Mittagspause. Anstelle dem ohnehin nicht allzu gesunden Kantinenessen oder dem Abstecher zum Dönerladen, kann das Mittagessen am Abend vorgekocht und am nächsten Tag einfach mitgenommen werden.
  • Leitungswasser trinken:In den meisten deutschen Regionen hat das Leitungswasser eine bessere Qualität als so manches Mineralwasser aus der Flasche. Es kann also ohne Bedenken getrunken werden und spart somit eine Menge Geld sowie Aufwand beim „Flaschenschleppen“.
  • Einkaufslisten schreiben: Ein häufiges Problem und damit ein echter Geldfresser ist das unorganisierte Einkaufen. Eine Einkaufsliste kann dabei helfen, die Kosten zu senken, ohne auf etwas Wichtiges verzichten zu müssen. So können Spontankäufe vermieden werden und zugleich sinkt das Risiko, die Nudeln zu vergessen und hinterher doch noch einmal zum Supermarkt aufbrechen zu müssen. Eine Win-Win-Situation mit einem Minimum an Aufwand also!
  • Stoßlüften statt Dauerlüften:Lüften ist essentiell, um Schimmelbildung in den Wohnräumen zu vermeiden und ein gesundes Raumklima herzustellen. Dennoch reicht es vollkommen aus, zweimal täglich stoßzulüften, anstatt die Fenster dauerhaft geöffnet zu lassen. Sonst entweicht nämlich die warme Luft und die Heizkosten schnellen in die Höhe. Um Geld zu sparen, sollten zudem keine Möbel vor den Heizungen platziert werden, damit diese optimal arbeiten können. Weiterhin sollten diese im Winter niemals ganz abgedreht, sondern bei Abwesenheit nur heruntergeregelt werden.

Jede dieser Maßnahmen spart einige wenige bis mehrere hundert Euro pro Jahr. Da kommen schon merkbare Summen zusammen.

So machen sie in ihrer Gesamtheit einen großen Unterschied für den Geldbeutel und somit für das eigene Vermögen.

Es ist also durchaus für jeden Menschen möglich, ein finanzielles Polster anzusparen ohne bei einer Bank im klassischen Sinn zu sparen.

Dabei muss man nur wenige Einschränkungen im Alltag in Kauf nehmen – egal, ob Geringverdiener oder „Sparmuffel“!