Robo-Advisor So vereinfachen Sie die Geldanlage

Gerade sind Robo-Advisor in aller Munde. Sie sollen die Geldanlage vereinfachen. Das Wort setzt sich aus Roboter und Advisor, also Berater, zusammen. Mit einer Software wird das Portfolio analysiert und anschließend gegebenenfalls verändert. So soll die Anlagestruktur an die Bedürfnisse des Kunden angepasst werden.

In der Fintech-Branche gibt es immer wieder neue Ideen, mit denen die Finanzbranche digitalisiert und revolutioniert werden soll. Software zur Verwaltung von Vermögen ist keine neue Erfindung, doch nun können Kunden und ihre Anlagen mithilfe des Internets besser erreicht werden. Auf den ersten Blick wirken einige sehr interessant.

Idee aus den USA 

In den USA, vor allem im Silicon Valley, sind Robo-Advisor schon länger im Einsatz. In Deutschland rücken sie erst jetzt ins Rampenlicht. In der Regel handelt es sich dabei um Angebote von Startups, während herkömmliche Banken erst langsam auf den Zug aufspringen. 

Die meisten Robo-Advisor setzen bei ihrer Anlagestrategie auf eines der folgenden Modelle: 

  1. Buy and hold: Hier wird eine langfristige Anlage angestrebt, damit nicht ständig Trades gemacht werden müssen, für welche Transaktionskosten anfallen. Bei diesem Ansatz gibt es kein aktives Portfoliomanagement, weswegen meist nur durchschnittliche Renditen erzielt werden.
  2. Value at risk: Bei dieser Methode steht die Minimierung der Risiken im Vordergrund und weniger die hohen Gewinne. Grundlage ist die Ermittlung der Risikobereitschaft des Kunden.
  3. Technologiegetriebene Faktormodelle: Basierend auf dem Fama/French Drei-Faktoren-Modell wird nach Analyse der vorhandenen Anlageklassen deren Relation zu den anderen Portfoliobausteinen überprüft und gegebenenfalls ausbalanciert. Das hält das Risiko weitgehend konstant, auch wenn sich die Lage auf dem Finanzmarkt ändert. 

Natürlich lassen sich Anbieter der Robo-Advisor ihre Dienste vom Kunden bezahlen. Zum einen entstehen Kosten für die Dienstleistung selbst, zum anderen solche für fondsbasierte Modelle. Laut Stiftung Warentest betragen sie beim günstigsten Anbieter jährlich rund 0,6 Prozent des Anlagevolumens. Der teuerste kostet das Dreifache und liegt damit etwa auf dem Niveau von klassischen Mischfonds. 

Unterschiedliche Serviceumfänge  

Seriöse Robot-Advisor bestimmen zunächst die Risikofreudigkeit des Kunden und stimmen die Produkte darauf ab. Meist werden ETFs gekauft, da diese verhältnismäßig günstig sind und eine Diversifikation schnell machbar ist.

Manche Tools überlassen dem Kunden den Kauf, andere bieten einen Dachfonds zum Kauf an und die dritte Gruppe nimmt dem Anleger alles ab.

Das Risiko sollte in jedem Fall gestreut und bestimmte Assetklassen nicht übermäßig gewichtet sein. 

Wer Geld anlegen und sich dabei durch einen Robo-Advisor helfen lassen will, muss bei der Auswahl des richtigen Anbieters also mehrere Dinge in Betracht ziehen: 

  • Wie hoch sind die Kosten?
  • Welcher Service ist inklusive?
  • Welches Anlagemodell wird genutzt (klassisch oder technologiegetrieben)?

Stiftung Warentest bemängelte bei einigen Anbietern nicht nur die hohen Kosten, sondern vor allem mangelnde Transparenz. 

Genau vergleichen 

Stiftung Warentest bemängelte bei einigen Anbietern nicht nur die hohen Kosten, sondern vor allem mangelnde Transparenz. Die Kunden würden nicht ausreichend informiert, heißt es. Auch wenn die meisten Schritte von einer Software unterstützt werden, steckt hinter dem System immer ein Team, das sich die Anlage kümmert und diese kontrolliert.

Mit dem Robo-Advisor wird lediglich Zeit gespart und damit auch Geld. Der Kundenservice hingegen sollte nicht reduziert werden. 

Fazit

Robo-Advisor sind eine interessante Option für alle, die entweder keine Zeit haben, sich selbst um die Balancierung ihrer Anlage zu kümmern, oder denen das Know-how fehlt. Allerdings sollte man die verschiedenen Anbieter hinsichtlich Kriterien wie Service und Kosten gut miteinander vergleichen, um am Ende eine optimierte Geldanlage zu erhalten.