Kryptowährungen Tron erstmals mit mehr Transaktionen als Ethereum

Gute Nachrichten auf dem Finanzmarkt für die Kryptoplattform Tron und ihre Investoren: Erstmals in der Geschichte konnte das Netzwerk mehr Transaktionen an einem Tag verarbeiten als Ethereum. Welche Folgen hat dies für die Zukunft der beiden Kryptowährungen?

Fast 600.000 Tron-Transaktionen an einem einzigen Tag

Der 18. Oktober 2018 wird als bahnbrechender Tag in die Geschichte des Tron-Netzwerkes eingehen. Erstmals erreichte die Plattform an einem einzigen Tag mehr zu verarbeitende Transaktionen als Ethereum. Letzteres gilt als eines der größten Netzwerke, bauen doch alle ERC-20-Tokens auf der Ethereum-Blockchain auf. Tron-Gründer und -Geschäftsführer Justin Sun gab die erfreulichen Nachrichten einen Tag später bekannt. Insgesamt standen an jenem Oktobertag 599.354 Transaktionen im eigenen Netzwerk zu Buche, womit die magische Grenze von 600.000 fast gebrochen wurde. Auf der Gegenseite war das Ethereum-Netzwerk mit 565.791 Transaktionen am Tag dabei und wurde deshalb um rund 34.000 geschlagen. Diese Daten werden vom TRONexplorer unterstrichen.

Seit jeher handelt es sich um einen hart geführten Zweikampf um die Spitzenposition im Duel. Insbesondere in Punkto Schnelligkeit des Ethereum-Netzwerkes und zu hohen Gebühren sah Justin Sun mit seinem Entwicklerteam Verbesserungspotenzial, sodass der direkte Vergleich nicht gescheut, sondern vielmehr gesucht wird. Die Entwicklungsfähigkeit soll ebenso ein wichtiger Faktor sein, der Einfluss darauf besitzt, welches Netzwerk sich auf lange Sicht den Großteil der Nutzer sichern wird.

Über eine lange Zeit hinweg lag Ethereum unangefochten an der Spitze, ehe die Unzufriedenheit immer mehr stieg und sich die Anzahl der veritablen Alternativen um Tron vermehrte. In der für Kryptowährungen so wichtigen Geschwindigkeit möchte man bereits jetzt infolge des Odyssey 3.1 Updates eine 200 Mal höhere Geschwindigkeit als Ethereum aufweisen. Die Transaktionskosten unterbieten die Konkurrenz ebenfalls merklich und zeigen somit einen Punkt auf, weshalb die beeindruckende Oktober-Marke möglich war. 

Nicht alles Gold, was glänzt

Tron hat sich mit seiner Kryptowährung TRX auf einen soliden 11. Platz in der Liste der Marktkapitalisierung vorgearbeitet. Mit 1,54 Milliarden US-Dollar greifen die Entwickler die Top-10 an, wo zunächst namhafte Konkurrenz wie Monero, Cardano und Tether wartet. Wer Tron kaufen möchte, der setzt auf ein fortschrittliches Projekt, das den Vergleich mit anderen dezentralisierten Systemen durchaus gut bestreitet, die im Hinblick zu zentralisierten Varianten oftmals vor allem mit schwieriger Skalierbarkeit zu kämpfen hatten. Allerdings ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Immer wieder macht sich Tron bei Investoren selbst Probleme, die Größeres vom Unternehmen erwarten, ehe sie enttäuscht zurückbleiben. Ein passendes Beispiel hierfür ist der Fall rund um Baidu, das als eine der größten Suchmaschinen online aktiv ist. 

Bei der Bekanntgabe der Zusammenarbeit kündigte Tron die Partnerschaft mit einem "Multi-Milliarden Unternehmen" an, was sich letztlich als Falschinformation herausstellte. Dennoch stieg der Tron-Kurs in freudiger Erwartung ausführlicherer Informationen merklich an. Eine wirklich Partnerschaft kam letztlich jedoch nicht zustande, was zur verständlichen Frustration diverser Investoren führte.

Vielmehr kauft Tron lediglich Cloud-Computing-Ressourcen von Baidu, was mehr einem einseitigen Käufervertrag gleichkommt. Erwartet wurden von der breiten Öffentlichkeit vielmehr eine Nutzung der eigenen Blockchain vonseiten Baidus.

Allerdings zeigt diese Geschichte auch, wie wichtig es ist, unabhängigen Informationen mehr Vertrauen zu schenken als den offiziellen Veröffentlichungen beteiligter Unternehmen.