Kommt 2022 das Krypto-Wallet der Sparkasse? Werden die Coins nun bei traditionellen Finanzinstituten implementiert?

Kaum ein anderer „Trend“ hat die Finanzwelt in den letzten Jahren so stark beeinflusst und verändert wie die Kryptowährungen. Vor allem in den vergangenen Monaten wurden in regelmäßigen Abständen neue Rekordwerte erreicht – Bitcoin wurde Anfang November sogar mit mehr als 60.000 Euro gehandelt.

Laut Analysen der Investmentbank JP Morgen sind Kurse von bis zu 146.000 Dollar möglich. Ein Wert, der zum Start der digitalen Währung im Jahr 2009 noch absolut utopisch war. Kryptowährungen etablieren sich gesellschaftlich immer mehr und werden zunehmend für Privatanleger als Geldanlage interessant. Das könnte mitunter ein Grund sein, warum die deutschen Sparkassen erwägen, eine Krypto-Wallet zu etablieren. So wäre es für Kunden möglich die begehrten Coins außerhalb spezieller Krypto-Börsen zu kaufen.

Akzeptanz der Coins wird größer

Die Akzeptanz für Kryptowährungen steigt weltweit. El Salvador verkündete als erstes Land Anfang September 2021, dass Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert wird. Im europäischen Raum sind die Entwicklungen noch nicht an einem Punkt, an dem Krypto zur offiziellen Staatswährung wird, es finden sich aber vermehrt Plattformen und Webseiten, welche die Coins akzeptieren. Vor allem die Unterhaltungsindustrie und Gaming-Branche sind schnell auf den Zug der digitalen Währungen aufgesprungen und waren in diesem Bereich Vorreiter. Im Speziellen akzeptieren schon viele iGaming Anbieter die verschiedensten Kryptowährungen als Zahlungsmittel und spezialisieren sich auf den Umgang mit Bitcoin und Co. Einige Anbieter locken außerdem mit einem seriösen Online Casino Bonus, sollten Kryptowährungen zur Einzahlung benutzt werden. Ein Prinzip, dass auch immer häufiger auf Trading-Plattformen zu finden ist.
Weitere Akzeptanzstellen für Krypto - insbesondere Bitcoin:

  • Spendengelder auf Wikipedia
  • Ausgewählte Online-Reisebüros
  • Lieferando
  • Microsoft
  • WordPress
  • Ausgewählte Fluglinien

Vereinzelt gibt es schon Geschäfte, Beherbergungsbetriebe, Restaurants oder Cafés, welche die digitalen Gelder akzeptieren. Mithilfe sogenannter Coinmaps kann man nach lokalen Geschäften Ausschau halten. Der Bezahlvorgang funktioniert dann sehr einfach: Durch einen QR-Code wird die Bitcoin Adresse des Empfängers in die Wallet-App eingelesen. Danach muss man nur noch den zu zahlenden Betrag ergänzen. Inkludiert in der App ist ein Währungsrechner, der den Eurobetrag in Bitcoins umrechnet.

Erkennen die Sparkassen den Trend als erstes Bankinstitut?

Viele Finanzprofis sind sich sicher - die Kryptowährungen sind der Start für eine neue Ära am Finanzmarkt. Virtuelle Zahlungsmittel wie Ethereum, Dash, Litecoin oder Ripple verdanken ihre Existenz ausschließlich dem Internet. Traditionelle Banken wissen noch nicht, ob das digitale Geld ein neuer Finanzzweig wird oder ob sogar das alteingesessene Bankwesen in naher Zukunft davon abgelöst werden wird. Klar ist, Kryptowährungen sind mehr als ein Trend. Das haben hierzulande die Sparkassen erkannt. Deshalb möchten sie am Kryptomarkt einsteigen. Angedacht ist ein eigenes Wallet, mit dem Kunden der Sparkasse ab 2022 mit etablierten Kryptowährungen handeln und zahlen können. Der Verband der Sparkassen hält sich derzeit noch bedeckt zu diesem sehr innovativen Projekt. Es gibt viele Fragen, Möglichkeiten und Risiken, die zu diesem Vorhaben noch abgeklärt werden müssen. Bekannt ist nur, dass es in Zusammenarbeit mit S-Payment, einem Tochterunternehmen und IT-Dienstleister der Gruppe geschehen wird.

PayPal und Kreditkarten sind schon in der Umsetzungsphase

Einige Finanzdienstleister sind der Sparkasse einen Schritt voraus. Das Bezahlen mit Bitcoin, Ethereum und Co. ist in den USA beispielsweise schon via PayPal möglich. Seit Anfang 2021 können Anleger dort Bitcoins mit PayPal kaufen oder die Funktion "Check out with Crypto" nutzen. Dann können Kunden beim Einkaufen bequem mit ihren Bitcoins die Rechnungen begleichen. Direkt beim Bezahlprozess wandelt PayPal die Kryptos automatisch in US-Dollar um. So werden Kryptowährungen in Form von Fiatgeld überall akzeptiert, unabhängig davon, ob ein Onlinehändler diese annimmt oder nicht. PayPal plant schon die Expansion dieser Möglichkeit über die Grenzen der USA hinaus. Mastercard und Visa verfolgen einen ähnlichen Plan: Ein Krypto-Wallet soll bald bei den Kreditkartenanbietern funktionieren.

Markführer im Privatkundengeschäft

Die deutschen Sparkassen sind Marktführer im Geschäft mit Privatkunden. Mehr als 35 Millionen private Girokonten werden von der Bank betreut. Ein immenses Potenzial für die Kryptowährungen, die zukünftig im Wallet-Portfolio geplant sind. Das Wallet-Projekt der Sparkasse soll im Laufe des Jahres 2022 ermöglichen, dass Kryptowährungen direkt über das Girokonto gekauft werden können. In welchen Filialen dies dann aber tatsächlich möglich sein wird, ist noch unklar, denn es gibt in Deutschland rund 370 eigenständigen Sparkassen-Institute. Jedes kann selbst entscheiden, ob das Projekt umgesetzt wird oder nicht. Das und der Aspekt der hochspekulativen Anlage im Bereich der Kryptowährungen sind noch Ungewissheiten, die es zu klären gilt.

Die Akzeptanz für Kryptowährungen steigt weltweit."

Krypto Assets hoch im Kurs, trotzdem ist noch Geduld gefragt

Der Krypto-Boom ist in vollem Gange und die Sparkasse möchte ihren Kunden den Zugang zu den Krypto-Assets ermöglichen. Das Interesse ist gewiss gegeben und man möchte mit der Krypto-Wallet dem Kunden das Handeln über Krypto-Börsen wie Coinbase ersparen. Die Sparkassentochter S-Payment prüft momentan alle Möglichkeiten und Risiken und es ist zu erwarten, dass es Mitte 2022 konkrete Entscheidungen geben wird. Bis dahin heißt es für alle Krypto-Fans geduldig sein und abwarten, was das neue Jahr bringen wird. Die Kryptowährungen werden in jedem Fall ein fester Bestandteil von 2022 sein.