Wer eine Rentenversicherung für die Altersvorsorge bespart, möchte wissen, mit welcher Rente er später rechnen kann

Bei fondsgebundenen Produkten sehr wichtig Der Rentenfaktor

Wer eine Rentenversicherung für die Altersvorsorge bespart, möchte wissen, mit welcher Rente er später rechnen kann. Bei einer Rentenversicherung mit garantierter Verzinsung und Kapitalbildung ist das kein Problem, denn es steht von vornherein fest, wie viel Rente mindestens gezahlt wird. Anders sieht es bei fondsgebundenen Produkten aus. Hier bietet der Rentenfaktor Orientierung.

Tatsächlich ist bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung unsicher, wie viel Kapital am Schluss für die Verrentung zur Verfügung steht. Denn die Kapitalbildung hängt nicht nur von den Sparbeiträgen, sondern auch vom Anlageerfolg ab, der je nach gewähltem Fonds und Kapitalmarktentwicklung unterschiedlich ausfallen kann. Wenn mehr Kapital vorhanden ist, wird die Rente höher und umgekehrt.

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Eine einfache Formel zur Rentenberechnung

Um Anlegern angesichts dieser unsicheren Perspektive dennoch eine gewisse Sicherheit hinsichtlich ihrer Rentenerwartung zu geben, wird bei fondsgebundenen Produkten der Rentenfaktor angegeben. Er ist ein Geldmultiplikator auf 10.000-Euro-Basis, mit dem sich die monatliche Rente in Abhängigkeit vom zur Verfügung stehenden Kapital einfach ausrechnen lässt. Ein Rentenfaktor von 25 bedeutet zum Beispiel bei einem Kapital von 100.000 Euro eine monatliche Rente von 25 x (100.000/10.000) = 25 x 10 = 250 Euro. Bei einem Kapital von 150.000 Euro würden sich entsprechend 25 x 15 = 375 Euro ergeben. 

Der Rentenfaktor wird auf der Grundlage der durchschnittlichen Lebenserwartung und der erwarteten Verzinsung ermittelt und ist üblicherweise auch ein Vertragsbestandteil. Häufig wird er zu bestimmten Prozentsätzen - beispielsweise 80 Prozent oder 100 Prozent - garantiert. In vielen Verträgen sind Anpassungsmöglichkeiten vorgesehen. Eine Anpassung kann u. a. geboten sein, wenn sich die ursprünglichen Kalkulationsannahmen gravierend geändert haben. Typisch ist eine gestiegene Lebenserwartung.

Der Rentenfaktor ist ein Geldmultiplikator auf 10.000-Euro-Basis, mit dem sich die monatliche Rente in Abhängigkeit vom zur Verfügung stehenden Kapital einfach ausrechnen lässt."

Hinter den Rentenfaktor schauen 

Auch sonst ist Rentenfaktor nicht gleich Rentenfaktor. Es gibt Anbieter mit optimistischeren und pessimistischeren Annahmen. Dementsprechend sind die Faktoren nicht gleich stabil. Die "Kapitalbasis", auf die sich der Faktor bezieht, variiert ebenfalls. Gängige Größen sind die Beitragssumme, das garantierte Kapital und die Ablaufleistung (mit oder ohne Überschussbeteiligung).

Es versteht sich daher von selbst, dass es nicht reicht, bei konkurrierenden Produkten einfach nur den Rentenfaktor zu vergleichen, man muss schon schauen, worauf er sich bezieht und unter welchen Annahmen er zustande kommt.

Das ist die Krux mit dem Rentenfaktor: Er schafft auf der einen Seite mehr Transparenz und Klarheit, kann aber auf der anderen Seite auch zu neuen Verwirrungen führen. Wie so oft, steckt der Teufel im Detail - dem Kleingedruckten der Vertragsbedingungen. Unabhängige Finanzberatung verschafft Ihnen Durchblick beim Rentenfaktor und bei der Entscheidung für oder gegen eine fondsgebundene Rentenversicherung.

 

Autor: Jürgen E. Nentwig, juergen.nentwig@gfmsnentwig.de

 

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