Wie problematisch ist der globale Finanzmarkt wirklich?

Italien, China, Trump Finanzmärkte wackeln zunehmend

Die deutschen Medien wollen Ihnen unentwegt erklären, warum den globalen Finanzmärkten Gefahren aus verschiedenen Richtungen drohen. Die erste Bedrohung kommt für die Journalisten, wie könnte es anders sein, aus den Vereinigten Staaten und heißt Donald Trump.

Das zweite Problem ist ein europäisches und wird für die Medienexperten an der Bankenkrise in Italien deutlich. Die letztere Herausforderung betrifft das Reich der Mitte, genauer gesagt bedrohen die hoch verschuldeten Unternehmen Chinas die Stabilität der Finanzmärkte. Im nachfolgenden Beitrag schauen wir uns an, was an den Problemfällen wirklich gefährlich sein könnte.

Problemfall eins: US-Präsident Donald Trump

Seit der Vereidigung Donald Trumps als 45. Präsident der Vereinigten Staaten entfesseln die Medien auf beiden Seiten des Atlantiks ein bislang nicht da gewesenes Szenario an "Fake News". Trump will die Finanzmärkte von der Leine lassen, oder die Wall Street wird zum gefährlichen Spielkasino, so lauteten die Schlagzeilen. Doch was hat der Präsident wirklich unterschrieben? Ein Dekret, durch welches geprüft wird, ob und wie die Finanzmärkte wieder liberalisiert werden können. Und das stellt einen erheblichen Unterschied zu den Medienvorwürfen dar.

Er ist zudem durch den Fakt berechtigt, dass die amerikanischen Problembanken nach der Krise konsequent abgewickelt wurden und der US-Bankensektor unter Experten wieder als bereinigt gilt

Das zweite Problem: die EU-Bankenkrise

Nach der Finanzkrise 2008 versprachen Politik und Bankenwesen eine Neustrukturierung der europäischen Institute, damit sie gegen kommende Verwerfungen weniger anfällig sind. Fakt ist jedoch, dass die Sanierungen nie vollständig waren und viele Geldhäuser gegenwärtig ebenso anfällig sind wie zu Zeiten der Lehman-Pleite. Außerdem haben es die Verantwortlichen versäumt, die Bad Banks der EU konsequent abzuwickeln, und deshalb ist die durchaus sinnvolle Deregulierung der amerikanischen Institute nicht einfach auf Europa zu übertragen. 

Die hiesigen Institute sind noch lange nicht reif für Deregulierungen." 

In der Tat stehen in den Büchern europäischer Banken unter der Rubrik "Faule Kredite" eine Billion Euro - und richtig, davon entfallen 33 Prozent auf die Institute Italiens. Allerdings hindern die faulen Kredite weniger an Kreditvergaben an die Realwirtschaft als die Bestimmungen des Regelwerks Basel III. Natürlich gehen von einem Bankensektor, bei dem die Abwicklung problematischer Institute versäumt wurde, erhebliche Risiken aus. Und hier muss den europäischen Experten recht gegeben werden: Die hiesigen Institute sind noch lange nicht reif für Deregulierungen. 

Verschuldete Unternehmen in China als dritter Problemfall

Der aktuelle IMK-Report besagt, dass chinesische Unternehmen eine Gesamtverschuldung angehäuft haben, die etwa 170 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Das ist weit mehr als in anderen globalen Wirtschaftsräumen. Doch ist dies in erster Linie ein Problem Chinas und könnte durch eine nationale Marktbereinigung beziehungsweise Neuorientierung erledigt werden. Eine Bedrohung für die Weltwirtschaft dürfte sich allerdings durch die im Rahmen der Globalisierung verfolgte Verflechtung chinesischer Firmen mit europäischen und amerikanischen Unternehmen ergeben. Und hier zeigen sich die Schwächen der seit Langem betriebenen Politik deutlich.

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