Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten stehen die Deutschen vergleichsweise gut da

Bundesbank-Studie Ungleichheiten in der Vermögensverteilung haben zugenommen

Laut einer Studie der Bundesbank erreicht das durchschnittliche Vermögen deutscher Haushalte ein neues Rekordhoch. Die Studie offenbart aber auch, dass die Unterschiede zwischen Arm und Reich immer größer werden.

Um aktuelle Daten zur Vermögensentwicklung zu erhalten, ließ die Bundesbank 2017 5.000 deutsche Haushalte befragen. Die gute Nachricht: Im Durchschnitt besitzt jeder Haushalt ein Nettovermögen (Vermögen nach Abzug der Schulden) von 232.800 Euro. Im Vergleich zur 2014er Umfrage ist das ein Plus von fast 9 %. Steigende Aktienkurse und Immobilienpreise haben kräftig zu dieser Entwicklung beigetragen.

Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten stehen die Deutschen vergleichsweise gut da. In unseren Nachbarländern sind die Vermögensunterschiede jedoch nicht so stark ausgeprägt wie in Deutschland. Das offenbart der Medianwert. Bei der Berechnung dieses Wertes werden die Extreme  am oberen und unteren Rand nicht in die Berechnung des durchschnittlichen Vermögens berücksichtigt.

Ein Blick in die Statistik:

  • im Durchschnitt besitzt jeder deutsche Haushalt nach Abzug der Verschuldung 232.800 Euro
  • die ärmsten 5 % der deutschen Haushalte haben im Durchschnitt 2.800 Euro Schulden
  • die reichsten 5 % der deutschen Haushalte haben ein durchschnittliches Vermögen von 861.600 Euro
  • vom Gesamtvermögen der Bundesrepublik gehören der ärmeren Hälfte der Bevölkerung lediglich 3 %
  • der Wert des durchschnittlichen Aktienbesitzes ist von 38.700 auf 43.700 Euro angestiegen

Deutliche Unterschiede zwischen Eigenheimbesitzern und Mietern

Interessant ist der Zusammenhang zwischen Wohneigentum und Vermögenszuwachs. Bei der Hälfte der Haushalte, die in den eigenen vier Wänden wohnen, vermehrte sich das Vermögen zwischen 2014 und 2017 durchschnittlich um fast 72.000 Euro. Die Mehrzahl der Haushalte, die zur Miete wohnen, erzielte in der gleichen Zeit durchschnittlich ein Mini-Plus von 300 Euro.

Noch immer scheuen die deutschen Anleger das Risiko und bevorzugten liquide Anlageformen."

Deutsche haben ihr Anlageverhalten kaum verändert

Mit ihrer Studie, die auch für geldpolitische Entscheidungen von Bedeutung ist, liefert die Bundesbank ein nüchternes Zahlenwerk. Mit Wertungen der Zahlen sind die Verfasser eher zurückhaltend. In einem Punkt gibt es jedoch eine wichtige Anmerkung: Es ist auffällig, dass die Deutschen ihr Anlageverhalten kaum an die stark veränderten Finanzmärkte angepasst haben. Noch immer scheuen die deutschen Anleger das Risiko und bevorzugten liquide Anlageformen. Ein stärkeres Engagement am Aktienmarkt oder Investitionen in Immobilien könnte die Vermögensentwicklung positiv beeinflussen.

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