Vom Hobby-Trader zum Börsenprofi Daran müssen Existenzgründer denken

Wer zum ersten Mal Wertpapiere für die Altersvorsorge kauft, muss nicht großartig über Fragen nach einer Rechtsform, Gewerbeanmeldungen oder eine LEI-Nummer nachdenken. Denn um ein Aktiendepot bei der Bank zu eröffnen, genügt es in der Regel, sich mit dem Personalausweis zu identifizieren.

Wer mit den Jahren ein Händchen für die Finanzmärkte entwickelt hat und den Handel mit Assets zum Vollzeitjob machen will, muss sich schon etwas mehr Gedanken machen. Denn sobald es daran geht, den Lebensunterhalt an der Börse zu verdienen, wird es um einiges komplizierter. Dann steigen nicht nur die Ansprüche an die Rendite der Anlagen. Auch rechtliche Fragen gesellen sich zu den geschäftlichen Aspekten. Wer mit dem Gedanken spielt, seinen Job an den Nagel zu hängen und sein Geld mit professionellen Anlagegeschäften zu verdienen, sollte über die folgenden Themen Bescheid wissen.

Wahl einer Rechtsform

Die Wahl der Rechtsform ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die beim Start in die Selbstständigkeit getroffen werden müssen.

Je nach Art der Assets mit denen gehandelt werden soll und dem Volumen des Handels ist möglicherweise kann die Tätigkeit zum Teil auch freiberuflich ausgeübt werden.

Dann entfallen eine ganze Reihe von bürokratischen Verpflichtungen und es gibt verschiedene steuerliche Vorteile. Die Gründung einer GmbH bietet wiederum Haftungsvorteile und andere Möglichkeiten bei der Steuergestaltung.

In der Regel dürfte es sinnvoll sein, bei der Wahl einer Rechtsform einen Steuerberater zur Hilfe zu ziehen. Professioneller Rat ist oftmals sehr sinnvoll.

LEI-Nummer

Wer ein wenig Erfahrung mit dem Wertpapierhandel hat, dem ist sicher schon öfters der Begriff Legal Entity Identifier, kurz LEI, untergekommen. Bei der LEI-Nummer handelt es sich um eine weltweit einheitliche Kennung für Unternehmen, die Geschäfte mit Finanzinstrumenten tätigen. Neu gegründete Nummer müssen sich für eine LEI-Nummer registrieren und diese anschließend jährlich verlängern. Die LEI-Nummer ist nötig, um die Meldepflicht an Finanzbehörden zu erfüllen und werden routinemäßig von Banken angefordert. Die rechtzeitige Beantragung ist daher für Unternehmensgründer unabdingbar.

Reserven aufbauen

Wer nebenberuflich mit Wertpapieren handelt, kann sich im Notfall immer noch auf das Einkommen aus dem Hauptberuf verlassen. Wer das Trading zum Hauptberuf macht, verliert diese Sicherheit und ist vollständig von seinen Einnahmen aus Finanzgeschäften abhängig. Dabei kann es zum Teil auch zu schweren Rückschlägen kommen. Ausreichend Startkapital ist daher nur eine Voraussetzung für den Start in die Selbstständigkeit: Auch angemessene Reserven sollten gleich zu Beginn vorhanden sein. Sie sollten mit der Zeit im Idealfall weiter aufgestockt werden und dienen nur der Absicherung von Verlusten. Als Kapital im Tagesgeschäft sollten sie auf keinen Fall eingesetzt werden.

Es ist wichtig, sich der Ziele des Tradings bewusst zu sein."

Vorausplanen

Auch wer schon viel Erfahrung als Trader gesammelt hat sollte sich nicht einfach in den Wertpapierhandel stürzen, ohne ein wenig in die Zukunft zu denken. Eine  detaillierte Planung, die verschiedene Gewinn- oder Verlustszenarien berücksichtigt, hilft Fehler zu vermeiden und verleiht zusätzliche Sicherheit. Es ist wichtig, sich der Ziele des Tradings bewusst zu sein und Sicherheitsmaßnahmen wie Stop-Loss-Orders einzubauen, um Verluste zu begrenzen. Der Planungsprozess sollte dabei keine einmalige Rechenübung bleiben, sondern im Laufe der Tätigkeit immer wieder angepasst werden, um neue Entwicklungen und die üblichen Schwankungen im Geschäft zu berücksichtigen.