Keine klassische Lebensversicherung mehr Fondsgebundene Lebensversicherung
Wegen des anhaltend niedrigen Zinsniveaus ist der Abschluss einer klassischen Lebensversicherung kaum noch empfehlenswert. Fondsgebundene Lebensversicherungen versprechen mehr Rendite, sind aber riskanter.
Lebensversicherungen waren jahrzehntelang als sichere Form der Altersvorsorge bei Anlegern sehr beliebt. Zur Jahrtausendwende gab es allein in Deutschland mehr als 90 Millionen Verträge. Genau genommen handelt es sich bei diesen Produkten um eine Kombination aus Vermögensbildung und Absicherung für den Todesfall. Wegen der extrem niedrigen Zinsen ist der Abschluss klassischer Lebensversicherungen, bei denen die Versicherungsgesellschaften die Beiträge sicher (zum Beispiel in festverzinsliche Wertpapiere) anlegen, nicht mehr sinnvoll. Mit solchen Investments können die Versicherer heute keine Rendite erwirtschaften. Für das Jahr 2022 wurde der Garantiezins darum auf 0,25 Prozent gesenkt!
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Fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherung
Eine Alternative zur klassischen Lebensversicherung können fondsgebundene Renten- oder Lebensversicherungen sein. Bei diesen Verträgen werden mit dem Geld der Versicherten Anteile an Investmentfonds erworben. Erwirtschaften diese Fonds eine gute Rendite, bekommen die Versicherten deutlich mehr Kapital ausgezahlt als bei einer klassischen Lebensversicherung.
Hier gilt es schon mal über ein Missverständnis aufzuklären. Investmentfonds können neben Aktienfonds natürlich z.B. auch Misch- Anleihen- oder Geldmarktfonds sein. Über die entsprechende Aufteilung lässt sich der Vertrag an das Risikoprofil des Versicherungsnehmers anpassen.
Dennoch kann es passieren, dass er zum Vertragsende weniger ausgezahlt bekommt, als er während der Laufzeit des Vertrages eingezahlt hat.
Wird der Vertrag aber so ausgestaltet, dass bis z.B. Endalter 85 Wahlfreiheit besteht hinsichtlich der Optionen Teilentnahme, Verrentung und Vollauszahlung, kann dieses Risiko in Kombination mit einem Ablaufmanagement deutlich reduziert werden.
Vor- und Nachteile fondsgebundener Versicherungen
- Mit einer garantierten Mindestauszahlung können Sie bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung nicht rechnen.
- Aus steuerlicher Sicht hat eine fondsgebundene Lebensversicherung den Vorteil, dass Sie die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge (Differenz zwischen Auszahlungssumme und Summe Ihrer eingezahlten Beiträge) teilweise vermeiden können. Läuft der Vertrag mindestens 12 Jahre und endet die Laufzeit frühestens wenn Sie 62 Jahre alt sind, ist nur die Hälfte des Gewinns steuerpflichtig.
- Solange sich das Vermögen im Vertrag befindet, unterliegt es nicht der Steuer. Dieser Vorteil – im Vergleich zum offenen Depot – kommt insbesondere bei Umschichtungen zum Tragen.
- Wird der Vertrag wie bereits angeführt flexibel bis zum Alter 85 oder höher ausgestaltet, so wirkt sich bei (regelmäßigen) Teilentnahmen der Steuereffekt bis ins hohe Alter positiv für die noch im Vertrag befindlichen Anteile aus.
- Einige Versicherer bieten die Möglichkeit, die während der Vertragslaufzeit erworbenen Fondsanteile in ein Depot zu übertragen. Falls Sie nicht sofort auf das Geld angewiesen sind, könnten Sie in diesem Falle eventuelle Flauten an der Börse aussitzen und auf höhere Kurse warten.
- Für die Erbschaftsplanung bieten Fondspolicen sehr gute Möglichkeiten der Gestaltung.
Zur Risikominderung sollten Sie auf eine breite Streuung achten."
Altersvorsorge in die eigenen Hände nehmen
Anders als bei der klassischen Lebensversicherung, bei der Sie keinerlei Einfluss auf die Vermögenswerte haben, übernehmen Sie bei Fondspolicen selbst die Verantwortung für die Inhalte Ihres Vertrages - am besten in Zusammenarbeit mit einem versierten Berater. Je nach Ihren Präferenzen lassen sich so bspw. auch nachhaltige Geldanlagen umsetzen – den passenden Versicherer mit einer breiten und regelmäßig aktualisierten Fondsauswahl vorausgesetzt.
Zur Absicherung Ihrer Angehörigen können Sie eine kostengünstige Risikolebensversicherung abschließen.
Zur Risikominderung sollten Sie auf eine breite Streuung achten. Unabhängige Berater unterstützen Sie bei der Auswahl geeigneter Anbieter. Im Idealfall wählen sie Honorar- bzw. Nettotarife aus, um die Kosten zu minimieren.
fair, ehrlich, authentisch - die Grundlage für das Wohl aller Beteiligten