Im Prinzip ist eine fondsgebundene Rentenversicherung nichts anderes als ein Fondssparplan

Serie Finanzwissen: Falsche Fondsauswahl und recht teuer Fondsgebundene Rentenversicherungen

Fondsgebundene Rentenversicherungen stellen bessere Renditen in Aussicht als "konventionelle" Rentenprodukte. In der Theorie ist das nicht falsch, in der Realität wird das Renditeversprechen aber selten eingehalten. Das liegt unter anderem an den hohen Abschlusskosten, den laufenden Verwaltungskosten des Versicherungsmantels sowie den hohen Fondskosten(TER) und entscheidend an der Fondsauswahl.

Im Prinzip ist eine fondsgebundene Rentenversicherung nichts anderes als ein Fondssparplan, der mit einer Rentenversicherung "ummantelt" wird. Das angesparte Kapital wird dann bei Erreichen des Auszahlungszeitpunkts als lebenslange Rente ausgezahlt und kann so die gesetzliche Rente aufstocken. Wie gut das Produkt performt, hängt entscheidend vom Ergebnis des ausgewählten Fonds ab. Bei den Fonds werden meist Zielfonds eingesetzt - Fonds mit "Ablaufdatum", bei denen zum Laufzeitende hin eine Umschichtung von riskanteren, aber renditeträchtigeren Investments zu sicheren Anlageformen erfolgt.

Zwei Drittel mit mäßigem bis schwachem Rating

Derzeit sind mehr als 100 Mrd. Euro in Deutschland in fondsgebundene Rentenversicherungen investiert. Für viele Anleger ist das ein enttäuschendes Investment, denn die von den Versicherern angebotenen Fonds bleiben renditemäßig oft weit hinter den Möglichkeiten zurück. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Frankfurt Fund Experts (F-Fex), die dafür die Geschäftsberichte von 74 Lebensversicherern für 2016 ausgewertet haben. Das entspricht einer Marktabdeckung von 99 Prozent. 

Danach war im vorletzten Jahr nur ein Viertel des Anlagestocks in Fonds investiert, die eine messbar überdurchschnittliche Wertentwicklung aufweisen. Mehr als ein Drittel bestand dagegen aus Fonds mit unterdurchschnittlicher Performance. Der Anlagestock enthielt demnach zu über zwei Drittel Fonds mit durchschnittlichen oder schwachen Ratings, so das ernüchternde F-Fex-Fazit. Die meisten Fonds seien überdies "Oldies", die ihre besten Zeiten hinter sich hätten. Innovative Fondskonzepte suche man in der Fondsauswahl meist ebenso vergeblich wie die wesentlich kostengünstigeren ETFs.  

Die meisten Fonds sind "Oldies", die ihre besten Zeiten hinter sich haben."

Grundlegende Änderungen nötig

In der Konsequenz müssten laut F-Fex grundlegende Veränderungen erfolgen, wenn fondsgebundene Rentenversicherungen eine Zukunft haben sollten. 

Gefordert sei ein individuelleres Management, das die Risikoneigung der Kunden stärker berücksichtige und bei den Fonds mehr auf Qualität achte. Kostenbewußte Sparer sollten sich dabei von Honorarberatern über Fondspolicen als Nettoprodukte informieren.

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