Die Generali Lebensversicherung soll einen externen Run-off vorbereiten

Vier Millionen Kunden betroffen Generali schiebt seine Kunden ab

Lebensversicherungen lohnen sich nicht mehr - auch nicht für die Gesellschaft selbst: Die Generali Lebensversicherung soll einen externen Run-off vorbereiten, der jedoch noch von der BaFin genehmigt werden muss.

Für rund vier Millionen Versicherungskunden der Generali Lebensversicherung stehen Veränderungen zur Diskussion: Ihr derzeitiger Vertragspartner steht im Begriff, den Bestand an Lebensversicherungen an Viridium, einen Abwicklungsspezialisten, zu verkaufen. Das Ziel: kein Neugeschäft mehr und Abwicklung. Allerdings laufen die Verhandlungen noch, denn auch wenn die Protagonisten sich einigen konnten, steht die notwendige Zustimmung der BaFin noch aus.

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Generali Lebensversicherung - ein Auslaufmodell

Schon heute steht die Generali Leben nicht mehr für neue Verträge zur Verfügung, zu groß sind die finanziellen Belastungen dieser Gesellschaft für den Konzern geworden: Bei geringen Erträgen ist die enorme Summe an Eigenkapital, die für Leistungen vorgehalten werden muss, nicht mehr rentabel. Das Geschäft wird die Aachen Münchener übernehmen, selbst die Namensübertragung ist im Gespräch. Die einstigen Außendienstmitarbeiter der Generali Leben sind ohnehin schon im Schoß der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG) angekommen, die exklusiv die Produkte der Aachen Münchner vertreibt. Die DVAG konnte im Laufe der Jahre enormen Einfluss entwickeln, nach wie vor hält die Gründerfamilie Pohl 60 Prozent der Anteile, während die Generali mit 40 Prozent beteiligt ist.

Nun soll Viridium, die zu 80 Prozent der britischen Cinven und zu 20 Prozent der Hannover Rück gehört, in die laufenden Lebensversicherungsverträge eintreten."

Nun soll Viridium, die zu 80 Prozent der britischen Cinven und zu 20 Prozent der Hannover Rück gehört, in die laufenden Lebensversicherungsverträge eintreten, was dem deutschen Run-off-Markt einen kräftigen Impuls verleihen würde. Derzeit agieren auf diesem Markt neben Viridium die Frankfurter Leben und die Athene, die insgesamt 1,7 Millionen Verträge abwickeln. Die rund 4,2 Millionen Verträge der Generali Leben bringen nicht nur Kapitalanlagen von 42 Millionen Euro auf die Waage, sie würden den aktuellen Cinven-Bestand von knapp einer Million also fast auf das Fünffache anwachsen lassen. Abzuwarten bleibt jedoch, wie heftig die politischen Diskussionen zu diesem Vorgang ausfallen.

In Erinnerung ist noch der versuchte milliardenschwere externe Run-off, den die Ergo für ihre Victoria Leben und andere Gesellschaften im letzten Jahr dann doch noch abgebrochen hatte. Einerseits dürften dafür die nicht als annehmbar empfundenen Offerten verantwortlich gewesen sein, andererseits jedoch die öffentlichen Proteste gegen diesen Schritt. Die Ergo sucht nun die Offensive, sie will gemeinsam mit IBM auf dem Run-off-Markt mitmischen und sich selbst als Abwickler etablieren.

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