Seit Ende Februar ist ein bemerkenswerter Anstieg der Hypothekenzinsen zu beobachten

Zinsen steigen Hypothekenzinsen wieder bei drei Prozent

Seit Ende Februar ist ein bemerkenswerter Anstieg der Hypothekenzinsen zu beobachten. Binnen weniger Wochen sind die Zinssätze am Markt um mehr als einen Prozentpunkt nach oben geschnellt. Experten erwarten spätestens im Sommer für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung ein Marktzinsniveau um drei Prozent.

Damit scheint eine jahrelange Phase extrem niedriger Hypothekenzinsen zu Ende zu gehen. Drei Prozent und mehr sah man zuletzt im Jahr 2014. Seither lagen die Zinssätze immer deutlich niedriger - mit einem Tiefststand um die Jahreswende 2020/2021. Schon im letzten Jahr gab es bei den Hypothekenzinsen einen leichten Aufwärtstrend.

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Vom schleichenden zum drastischen Anstieg

Seit einiger Zeit ist diese schleichende Aufwärtsbewegung in einen steilen Anstieg übergegangen. Nicht von ungefähr fällt diese Entwicklung mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs zusammen. Es besteht zwar kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Kriegsgeschehen und den Zinsen, ein mittelbarer aber schon. Im Zuge der eskalierenden Lage in Osteuropa sind die Preise vieler Güter drastisch gestiegen. Dadurch wurde die schon vorher bestehende Inflation zusätzlich angeheizt und erreichte im März mit 7,3 Prozent einen Rekordwert.

Diese Inflationsdynamik schürt Erwartungen an eine straffere Geldpolitik und höhere Leitzinsen. Die EZB lässt sich damit zwar bisher viel Zeit. Andere Notenbanken wie die Fed oder die Bank of England haben ihre Leitzinsen aber schon angehoben und weitere Zinserhöhungen angekündigt. Auch wenn das vor allem Auswirkungen auf kurzfristige Zinssätze hat, die Folgen sind am "langen Ende" ebenfalls zu spüren. Dafür sorgen schon die Marktmechanismen.

Was ein Prozent Zinsen mehr bedeutet

Gingen viele Notenbanker zunächst von einem vorübergehenden Inflations-Phänomen aus, muss man sich wohl inzwischen auf längerfristig steigende Preise einstellen. Damit wächst der Druck, im Rahmen der Geldpolitik gegenzusteuern und höhere Zinsen könnten mehr als eine Kurzzeiterscheinung sein. Für Hauskäufer mit Finanzierungsbedarf und Immobilienbesitzer mit laufenden Finanzierungen sind das schlechte Nachrichten.

Neue Hypothekenkredite und Anschlussfinanzierungen werden deutlich teurer."

Dazu ein Beispiel: Bei einem Hypothekarkredit über 250.000 Euro mit vollständiger Tilgung über 25 Jahre bedeutet ein Effektivzinsanstieg von 2 auf 3 Prozent eine um 123 Euro höhere monatliche Rate und laufzeitbezogen Zinsmehrkosten von über 36.000 Euro.

Der Eigenheimwunsch könnte künftig deutlich schwieriger zu finanzieren sein - mit möglichen Auswirkungen auf die Immobilienmärkte.

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