Das Thema Studienkredite hat in den USA eine volkswirtschaftliche Dimension erreicht

In den USA 40 Mio. Menschen betroffen Lösen Studienkredite die nächste Krise aus?

Rund 44 Millionen Studienkredite sind in den USA zu tilgen, fünf Millionen befinden sich bereits im Rückstand: Droht hier ein ähnlicher Kollaps wie 2008 auf dem Häusermarkt?

Das Thema Studienkredite hat in den USA eine volkswirtschaftliche Dimension erreicht: Die ausstehende Summe beläuft sich zwischenzeitlich auf 1,6 Billionen US-Dollar. Mittlerweile fühlen sich potenzielle Kandidaten für die nächste Präsidentschaftswahl dazu berufen, das Problem mit teilweise radikalen Vorschlägen anzugehen. Ignorieren dürfte auch nicht funktionieren.

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Teure Ausbildung: Ohne Studienkredit kaum zu schaffen

Die Pläne sehen beispielsweise die teilweise Befreiung von der Rückzahlung vor, wenn das Haushaltseinkommen der Absolventen unter der Grenze von 100.000 US-Dollar liegt. Eine andere Variante wäre die Beteiligung der Unternehmen, in denen die Diplomierten nach Abschluss beschäftigt werden. Angesichts des hohen Stellenwertes einer solchen Ausbildung scheint dieses Vorgehen jedoch fraglich: Zwei Drittel der Teenager nehmen nämlich ein Studium auf - und damit deutlich mehr als in Deutschland.

Und dafür fallen höhere Kosten an: Ein Medizin- oder Jura-Studium kostet durchaus mehr als 100.000 US-Dollar und dabei muss es sich nicht um eine der Elite-Universitäten handeln. Im Vergleich schneidet die Freie Uni Berlin bescheiden ab; für das aktuelle Sommersemester werden knapp über 310 Euro inklusive Ticket für die U-Bahn fällig.

Schuldenberg bleibt

Da liegt es auf der Hand, dass die Studierenden Kredite aufnehmen und mit einem Schuldenberg ins berufliche Leben starten müssen. Zwischenzeitlich haben rund fünf der rund 44 Millionen Probleme bei der Rückzahlung. Die zurückzuzahlende Summe könnte sich innerhalb der nächsten fünf Jahre auf zwei Billionen US-Dollar erhöhen. Nicht umsonst ist von der College Bubble die Rede. Ein neuer Kollaps wird befürchtet, zumal die US-amerikanischen Absolventen allein der öffentlichen Hand im Schnitt den maximal finanzierten Betrag von 30.000 US-Dollar schulden - im Vergleich zu den 90-er Jahren ist der Betrag auf das Dreifache gestiegen. Die darüberhinausgehenden Studienkosten müssen über andere Finanzierungswege abgedeckt werden, was naturgemäß zu Lasten des Konsums geht.

Die US-Wirtschaft dürfte wegen dieser Schulden ein bis zwei Prozent weniger wachsen."

Auch wenn ein großer Knall unwahrscheinlich ist, dürften die Studienkredite die Ökonomie sukzessive beeinträchtigen. Außerdem hatten es die Hauskäufer mit den Banken als Vertragspartner zu tun, die Absolventen hingegen bevorzugt mit dem Staat - der hat bekanntlich einen langen Atem.

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