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Kreditkarten sind fester Bestandteil deutscher Geldbörsen. Prepaid Kreditkarten als Lösung gegen Überschuldung?

Kreditkarten sind inzwischen ein fester Bestandteil deutscher Geldbörsen. Sie haben Traveller Cheques bei Auslandsreisen abgelöst und sind beim Onlineshopping oftmals die einzige Zahlungsoption. 2017 gab es in Deutschland mehr als 43 Millionen Kreditkarten, mit denen mehr als 97,5 Milliarden Euro umgesetzt wurden.

Der Siegeszug der Kreditkarten, die es in den USA schon seit 1894 gibt, basiert sicherlich auch auf ihrer einfachen Verwendung. Im stationären Handel funktionieren sie wie EC-Karten. Beim Bezahlen wird entweder die PIN eingegeben oder mit einer Unterschrift die Identität des Kartenbesitzers bestätigt. Recht neu ist die Methode, die Kreditkarte einfach nur auf ein entsprechendes Terminal zu legen, das alle notwendigen Daten ausliest.

Im Internet ist das Bezahlen mit einer Kreditkarte etwas aufwendiger, aber ebenso unkompliziert. Abgefragt werden die Kartennummer, das Ablaufdatum sowie die auf der Rückseite sichtbare Prüfnummer. Werden die Daten korrekt eingegeben, wird das mit der Karte verbundene Konto mit dem Betrag belastet.

Überschuldung durch Ratenzahlung

An dieser Stelle unterscheiden sich die verschiedenen Kreditkarten-Arten. Bei den klassischen Formen erhält der Inhaber eine monatliche Rechnung und muss diese innerhalb eines Monats oder auf Raten bezahlen. Vor die zweite Variante ist praktisch, birgt aber auch das Risiko, sich zu verschulden. Zumal die Banken sich diese verlockende Möglichkeiten mit hohen Zinsen entlohnen lassen.

Wer gar nicht erst in die Schuldenfalle gelangen will, sollte sich eine Prepaid-Kreditkarte zulegen. Dabei handelt es sich um Guthabenkarten. Bevor die Karte zum Bezahlen verwendet werden kann, muss der entsprechende Betrag eingezahlt werden. Über diesen kann dann verfügt werden.

Kreditkarte trotz Schufa-Eintrag

Prepaid-Kreditkarten haben einen weiteren Vorteil: Wer durch einen Negativeintrag bei der Schufa keine Chance auf eine normale Kreditkarte hat, kann auf diesem Wege dennoch eine Kreditkarte bekommen. Bei der Prepaid-Variante gibt es nämlich keine Bonitätsprüfung. Darüber hinaus sind sie sicherer, weil bei einem Diebstahl nur der Betrag missbraucht werden kann, der sich auf der Karte befindet.

Um eine Überschuldung durch Kreditkartennutzung zu vermeiden, gibt es noch weitere Möglichkeiten. So sollte man beispielsweise jede Zahlung notieren, um einen Überblick über die Ausgaben zu haben. Denn anders als bei der EC-Karte oder einer Barzahlung sind diese nicht immer sofort sichtbar. Apropos Barzahlung: Geldscheine und Münzen sind noch immer die beste Möglichkeit der Kostenkontrolle - einfach für den Shoppingbummel nur so viel Geld einstecken, wie man wirklich ausgeben kann oder will, und die Karten zuhause lassen.

Hoher Kreditrahmen als Kostenfalle

Wie bereits erwähnt entstehen bei der Ratenzahlung des Kreditkartensaldos höhere Kosten, denn die Banken berechnen dafür nicht selten Zinsen von mehr als 15 Prozent. Oftmals führt das zu einer Dauertilgung, weil die Raten nur die Zinsen bedienen und nicht für die eigentliche Rückzahlung genutzt werden.

Dadurch verdienen die Banken viel Geld. Statt ihren Kunden bei der Tilgung zu helfen, bieten sie ihnen oftmals einen noch höheren Kreditrahmen an. Die Verführung ist groß, wird aber teuer bezahlt. Also lieber gleich zur Prepaid-Kreditkarte, ein monatliches Limit festlegen und schuldenfrei bleiben. Denn mit dem Geld, das bei einer Verschuldung für die Zinsen draufgeht, lassen sich viele kleine Wünsche erfüllen.