Aktuelle Meldungen deuten darauf hin, dass sich die Immobilienkrise in China weiter zuspitzt

China Verluste bei Bauträgern

Aktuelle Meldungen deuten darauf hin, dass sich die Immobilienkrise in China weiter zuspitzt. Immer mehr Bauträger und andere Unternehmen aus diesem Wirtschaftsbereich melden Verluste.

Seit circa zwei Jahren schwächelt die chinesische Immobilienwirtschaft. Neue Wohnungen zu verkaufen wird schwieriger und die Preise weisen eine negative Tendenz auf. In ihren Berichten verweisen staatliche Immobilienfirmen auf sinkende Gewinne und höher werdenden  Rückstellungen für Wertberichtigungen. Die aktuellen Zahlen, die Bloomberg jetzt veröffentlichte, lassen alle Alarmglocken schrillen: Fast die Hälfte der staatlichen Baufirmen, die in Hongkong oder auf dem chinesischen Festland ansässig und an der Börse gelistet sind, schrieben in der ersten Jahreshälfte 2023 rote Zahlen. Das Medienunternehmen erhob die Zahlen auf Basis vorläufiger Zahlen.

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Beunruhigende Daten:

  • 18 von 38 staatlichen Immobilienunternehmen erwarten, dass sie das erste Halbjahr 2023 mit einem Minus abschließen.
  • Die Lage spitzt sich weiter zu. 2022 waren es lediglich 11 staatliche Unternehmen, die vor Verlusten warnten.
  • Vor zwei Jahren meldeten vier Firmen mit staatlicher Beteiligung Verluste.

Krise zieht weite Kreise

Bereits im Frühjahr 2021 begannen die Preise für Wohnimmobilien zu fallen. Das hat schwerwiegende Auswirkungen auf andere Branchen und schwächt die gesamte Wirtschaft des Landes. Wie dramatisch die Lage ist, lassen aktuelle Meldungen aus der Firmenzentrale von Evergrande und Country Garden erahnen. Die Analysten von Bloomberg befürchten, dass die Lage noch dramatischer sein könnte, als die aktuell veröffentlichten Zahlen vermuten lassen.

Die Nachricht, dass die hochverschuldete Firma Evergrande Gläubigerschutz beantragt, sorgte in der ganzen Welt für Aufmerksamkeit."

Evergrande beantragt Gläubigerschutz

Die Nachricht, dass die hochverschuldete Firma Evergrande Gläubigerschutz beantragt, sorgte in der ganzen Welt für Aufmerksamkeit. Gemessen am Umsatz ist Evergrande das zweitgrößte chinesische Immobilienunternehmen. Die Wohnimmobilien, die von Evergrande entwickelt und verkauft werden, sollen Kunden mit höheren und mittleren Einkommen ansprechen.

Country Garden gesteht erhebliche Unsicherheiten ein

Nicht weniger dramatisch scheint die Situation bei Country Garden zu sein. Der Immobilienriese kämpft offensichtlich ebenfalls um sein Überleben und schließt Zahlungsausfälle nicht aus. Zwar haben staatliche Stellen bereits signalisiert, dass sie den wichtigen Wirtschaftssektor unterstützen wollen, doch diese Versprechungen können die Wogen kaum glätten. Fachleute befürchten, dass bisher nur die Spitze des Eisbergs zu sehen sein könnte. Schon jetzt werden viele kleinere Firmen in den Strudel hineingezogen und leiden unter verspäteten Zahlungen oder dem Ausfall von Forderungen.