Auf dem grauen Kapitalmarkt gibt es auch schwarze Schafe

Trotz Verschärfung der Aufsicht sehr problematisch Viele Zocker am grauen Kapitalmarkt

Grauer Kapitalmarkt: Die Wortkombination steht für ein von der Aufsicht weitgehend nicht kontrolliertes Angebot an vermeintlich attraktiven Investmentoptionen. Obgleich die Finanzaufsicht BaFin den grauen Kapitalmarkt inzwischen schärfer überwacht, bleiben die Angebote einiger schwarzer Schafe für Sie problematisch.

Ein grauer Kapitalmarkt ist das klassische Umfeld für am Finanzmarkt aktive Unternehmen, die weder kontrolliert werden, noch unter staatlicher Aufsicht stehen. Diese Anbieter benötigen keine Genehmigung der BaFin und müssen vergleichsweise wenig gesetzliche Anforderungen erfüllen. Die Finanzwächter halten den grauen Kapitalmarkt nicht grundsätzlich für illegal, denn er dient mittelständischen Unternehmen zur Finanzierung und versorgt kreative Start-ups mit notwendigem Gründerkapital. Aufgrund der geringeren staatlichen Kontrolle zieht der graue Kapitalmarkt neben seriösen Akteuren aber auch dreiste Zocker an.

Grauer Kapitalmarkt per Funktionsdefinition

In diesem Sektor der Finanzmärkte werden Ihnen die unterschiedlichsten Investments angeboten; die Werbung läuft meist über Verkaufsveranstaltungen, Werbebriefe, Zeitungs- oder Onlineanzeigen und per Telefon. Die BaFin stellt dazu fest, dass ständig neue Investmentoptionen entwickelt werden und die meisten überdurchschnittliche Renditen versprechen. 

Das wäre zunächst nicht weiter problematisch, wenn die Anbieter derartig riskanter Geldanlagen nicht einen wesentlichen Aspekt verschweigen würden. Je höher die zu erwartende Rendite, desto größer ist die Gefahr von Verlusten.

Eine aktuelle Studie hat dazu 91 Werbeanzeigen für am grauen Markt erhältliche Finanzprodukte unter die Lupe genommen, das Ergebnis spricht Bände. Nicht weniger als 80 Inserate entsprachen nicht den Richtlinien für transparente Werbung. Die Werbebotschaften zielten auf die unterschiedlichsten Investments ab, hauptsächlich ging es dabei um geschlossene Fonds, erneuerbare Energien und Immobilien in Vermietung. 

Leichtgläubige Anleger erkennen die Gefahr kaum

Ein grauer Kapitalmarkt wird unter anderem von bestimmten Anbietern genutzt, die ihre Finanzprodukte gern als sicher beschreiben.

Grauer Kapitalmarkt: Angebot an vermeintlich attraktiven Investmentoptionen."

Deshalb wähnen leichtgläubige Anleger ihre Gelder bei ihnen in Sicherheit und freuen sich auf zukünftig attraktive Erträge. Die Verbraucherzentrale Hessen sieht jedoch in dieser Vorgehensweise ein enormes Problem, welches auch von den Autoren der oben genannten Studie erkannt wurde:

  • Wie bereits erwähnt, fielen 80 der 91 Werbeanzeigen für Finanzprodukte negativ auf.
  • Bei 77 Inseraten wurden die vermeintlichen Vorteile der Investition wenig objektiv hervorgehoben.
  • Einige Annoncen versprachen gar hohe Renditen bei geringem Risiko.
  • Die Hälfte aller Werbungen enthielten keinerlei offensichtliche Hinweise auf Risiken.
  • Letztendlich war bei einigen Angeboten nicht ersichtlich, dass es sich um eine Kapitalanlage handelte.

Fazit

Der Begriff grauer Kapitalmarkt birgt für Sie als Privatanleger mehr Risiken als Chancen. Idealerweise lassen Sie sich bei allen Investitionen von einem unabhängigen Finanzberater begleiten. Der hat das nötige Fachwissen, um zu erkennen, ob es sich bei einem Angebot um eine seriöse Geldanlage handelt oder ob der Anbieter zu den oben angesprochenen Zockern gehört.

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