Mit der allgemeinen Zinsentwicklung wurde der Garantiezins immer weiter abgesenkt

Lebensversicherungen 7 Mrd. Euro Vertriebskosten

Lebensversicherungen werden immer noch häufig als Instrument zur Altersvorsorge und zur Existenzsicherung genutzt. Dabei rentiert sich diese Form der Vorsorge kaum noch. Das liegt nicht nur an der allgemeinen Zinssituation, sondern auch an den Produktkosten. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes ein "Renditekiller".

Ein besonderes Ärgernis bilden die Abschlussprovisionen, die schwerpunktmäßig dazu dienen, die Vertriebskosten abzudecken. Sie stellen nicht nur einen erheblichen Kostenfaktor dar, sondern sorgen auch dafür, dass die Beiträge der Versicherungsnehmer zunächst vor allem zur Finanzierung der Provisionen verwendet werden und die Kapitalbildung weitgehend auf der Strecke bleibt. Das ändert sich erst im Zeitablauf.

Mehr als acht Prozent der Prämien für Vertrieb

Die Provisionen haben eine Milliarden-Größenordnung. Alleine 2016 haben die Versicherer rund sieben Milliarden Euro für Vertriebskosten aufgewendet, das meiste davon in Form von Provisionen. Rechnet man das auf die gesamten Beitragsleistungen der Versicherten um - im letzten Jahr waren das 86,6 Milliarden Euro -, dann wurden über acht Prozent der Versicherungsprämien für den Vertrieb verwendet - Geld, das für die Kapitalbildung fehlt. 

In Zeiten, in denen die Zinsen noch deutlich höher waren und die Verträge neben der garantierten Verzinsung auch noch ansehnliche Überschüsse erwirtschafteten, ließ sich das einigermaßen verschmerzen. Doch das ist längst vorbei. Mit der allgemeinen Zinsentwicklung wurde der Garantiezins immer weiter abgesenkt und liegt jetzt gerade noch bei 0,9 Prozent. Mancher Versicherer hat sich inzwischen sogar ganz von Produkten mit Garantieverzinsung verabschiedet. Und für Überschüsse bietet die Kapitalmarkt-Situation kaum noch Potenziale. 

Im Gegenteil - die Versicherer beginnen, an ihren ursprünglichen Leistungen zu "knapsen", wenn das möglich ist. So ist inzwischen bei mancher Rentenpolice der Rentenfaktor wegen der Zinslage nach unten angepasst worden und der Versicherungsnehmer erhält auf einmal weniger Rente, als ursprünglich in Aussicht gestellt worden war. Wenn die Erträge aus den Lebensversicherungen dahinschmelzen wie Schnee in der Sonne, schmerzen die Abschluss- und laufenden Vertriebsprovisionen doppelt. Sie bleiben nämlich unverändert hoch.

Ein besonderes Ärgernis bilden die Abschlussprovisionen."

Provisionsdeckelung nach der Bundestagswahl? 

Das ärgert nicht nur Kunden, sondern auch Verbraucherschützer und -politiker. Mit dem Lebensversicherungsreformgesetz hatte die Politik der Branche vor zwei Jahren angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen unter die Arme gegriffen. Die Absicht war dabei auch gewesen, dem "Provisions-Unwesen" Grenzen zu setzen. Doch dies hat bisher offenbar wenig Wirkung gezeigt.

Nach der Bundestagswahl könnte man einen neuen Anlauf nehmen. Sowohl in Reihen der Union als auch bei der SPD besteht wohl Bereitschaft, sich für eine gesetzliche Provisionsdeckelung einzusetzen. Man darf gespannt sein, ob nach dem September aus diesen Absichten Taten werden. Es wäre an der Zeit.

Für wen das alles zu lange dauert und ohnehin fraglich ist, dem bietet sich durch die "Rückabwicklung von Lebens-/Rentenversicherungen"  ggfs. schon heute die Möglichkeit, schadlos aus den Verträgen wieder herauszukommen! Eine kostenfreie Prüfung des Vertrages und Ersteinschätzung durch spezialisierte Anwälte ist möglich. Verbraucher haben Rechte - fragen Sie gerne nach! 

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