Chefvolkswirt Kater Aktien trotzen Krisen
Das Börsenjahr 2024 hat einmal mehr bewiesen, dass Aktien auch in schwierigen Zeiten eine lohnende Anlage sein können.
Mit zweistelligen Renditen haben die Aktienmärkte Anleger positiv überrascht, während auch Anleihen – trotz anfänglicher Unsicherheiten – beachtliche Ergebnisse erzielten. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, sieht klare Gründe dafür, warum selbst politische und wirtschaftliche Krisen die Börsen nicht ausbremsen konnten.
Starke Aktienmärkte trotz globaler Unsicherheiten
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Im Jahr 2024 dominierten geopolitische Spannungen, darunter die Eskalation im Nahen Osten und die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen durch die globalen Lieferkettenprobleme, die Nachrichtenlage. Dennoch erreichten die Aktienmärkte neue Höchststände.
Renditen im Detail
- Viele internationale Leitindizes erzielten zweistellige Jahresgewinne.
- Der MSCI World legte um 12 Prozent zu, während der DAX mit 14 Prozent einen der besten Jahresabschlüsse seit Langem feierte.
- Auch Technologieaktien, die nach dem KI-Boom 2023 kurzfristig unter Druck standen, erholten sich stark und trugen erheblich zu den Gewinnen bei.
Ulrich Kater erklärt diesen Erfolg mit der anhaltenden Stärke der Unternehmensgewinne. „Viele Firmen haben es geschafft, trotz der widrigen Umstände ihre Margen zu stabilisieren und ihre Geschäftstätigkeit an die veränderten Bedingungen anzupassen. Gerade in Europa hat die Wirtschaft überraschende Widerstandskraft bewiesen.“
Anleihen überraschen positiv
Das Börsenjahr 2024 hat Anlegern eindrucksvoll gezeigt, dass selbst in unsicheren Zeiten attraktive Renditen möglich sind. Aktien haben sich erneut als unverzichtbarer Bestandteil jeder langfristigen Anlagestrategie bewiesen, während Anleihen eine Renaissance erlebten."
Während Aktien wie erwartet stark performten, überraschten die Anleihenmärkte viele Marktbeobachter. Nach den massiven Zinserhöhungen der letzten Jahre waren viele Anleger skeptisch, ob Anleihen erneut attraktive Renditen liefern könnten. Doch die Entspannung bei den Inflationsraten und die Stabilisierung der Zinspolitik in den großen Volkswirtschaften haben dafür gesorgt, dass auch festverzinsliche Wertpapiere im Jahr 2024 zu den Gewinnern gehörten.
Kater betont: „Die Rückkehr zu stabileren Inflationsraten und die Aussicht auf moderate Zinssenkungen in 2025 haben den Anleihenmarkt gestärkt. Investoren konnten in diesem Jahr attraktive Renditen erzielen, ohne dabei hohe Risiken eingehen zu müssen.“
Warum Krisen den Märkten weniger anhaben konnten
Ein zentrales Thema in der Analyse des Börsenjahres 2024 ist die Frage, warum die Aktienmärkte trotz zahlreicher globaler Herausforderungen so robust geblieben sind. Ulrich Kater sieht hier drei entscheidende Faktoren:
- Anpassungsfähigkeit der Unternehmen: Viele Unternehmen haben die Krisen der letzten Jahre genutzt, um ihre Kostenstrukturen zu optimieren und resilienter gegenüber externen Schocks zu werden.
- Stabile Geldpolitik: Während die Zinspolitik der Notenbanken in den vergangenen Jahren oft als Belastung wahrgenommen wurde, haben die Anleger 2024 die stabilisierende Rolle der Zentralbanken anerkannt. Insbesondere die Europäische Zentralbank (EZB) und die Federal Reserve agierten mit Bedacht und schafften Vertrauen.
- Hohe Liquidität: Die anhaltend hohe Liquidität an den Märkten sorgte dafür, dass selbst negative Nachrichten die Anlegerstimmung nicht dauerhaft trüben konnten. Die Nachfrage nach Aktien blieb aufgrund mangelnder Alternativen weiterhin hoch.
Der Blick nach vorne: Chancen und Risiken
Für das Jahr 2025 zeigt sich Kater vorsichtig optimistisch. „Die Märkte haben 2024 von der Stabilisierung der Inflation und der Wirtschaft profitiert. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich die geopolitischen Risiken und die Entwicklungen in China auf die Weltwirtschaft auswirken.“
Wichtige Faktoren für 2025:
- Die Entwicklung der Energiepreise, die weiterhin stark schwanken.
- Die zukünftige Zinspolitik der Notenbanken, insbesondere in den USA und der Eurozone.
- Das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern, das maßgeblich die Nachfrage nach europäischen und amerikanischen Produkten beeinflussen wird.
Fazit
Ulrich Kater hebt hervor, dass die Stabilität der Finanzmärkte vor allem auf einer robusten Unternehmenslandschaft und einer weitsichtigen Geldpolitik basiert. „Es ist wichtig, sich von kurzfristigen Krisenmeldungen nicht verunsichern zu lassen. Für Anleger bleibt der langfristige Horizont entscheidend – und hier bieten sowohl Aktien als auch Anleihen weiterhin hervorragende Chancen.“
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