ETF Aktive Ausrichtung im Vormarsch
Börsengehandelte Fonds erfreuen sich wachsender Beliebtheit, unter anderem deshalb, weil diese Produkte transparent und kostengünstig sind. In Europa spielt das Thema aktive ETFs bislang eine untergeordnete Rolle. In den USA fließen immer mehr Gelder in solche Produkte.
Sehr gefragt sind beispielsweise sogenannte Indexfonds. Das sind ETFs, die bestimmte Börsen-Indizes nachbilden. Diese Arbeit erledigen Rechner. Wenn kein Fondsmanager aktiv in die Auswahl eingreift, werden Fonds als passiv bezeichnet. In den USA gibt es jetzt einen neuen Trend: Hier fließen immer mehr Mittel in aktiv gesteuerte ETFs, wie eine aktuelle Studie zeigt. Die Analyse der Wirtschaftszeitung "Financial Times" basiert auf Daten der Fondsratinggesellschaft Morningstar.
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Ergebnisse der Analyse:
- Klassische Investmentfonds verlieren in den USA an Bedeutung.
- Zum 31.12.2023 war erstmals mehr Geld in passive ETFs investiert als in aktiv verwaltete Fonds.
- Im Zeitraum vom 01. Januar - 31. August 2024 investierten Anleger in den USA 588 Milliarden US-Dollar in ETFs.
- Von den Gebühren, die Anleger zu entrichten hatten, entfielen 72 Prozent auf ETFs mit aktiver Steuerung.
Fondsmanager werden nicht arbeitslos
Aktives oder passives Fondsmanagement - in der Vergangenheit schien sich die Waage bei dieser Frage immer weiter in Richtung passiv zu bewegen. Schaut man sich jedoch die Entwicklung in den USA in den vergangenen Monaten an, scheint das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen zu sein. Dort gewinnt der Einfluss des Menschen an der Entscheidung über die Zusammensetzung des Portfolios offenbar wieder an Bedeutung, Das schlägt sich bereits in der Bilanz nieder: In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres konnten aktive Fonds 28 Prozent des neu investierten Geldes vereinnahmen.
Das zunehmende Interesse an aktiven ETF-Fonds zahlt sich für die Fondsmanager aus."
Höhere Gebühren für aktive ETFs
Das zunehmende Interesse an aktiven Fonds zahlt sich für die Fondsmanager in barer Münze aus. Zwar sind die Gebühren bei aktiven ETFs geringer als die Kosten, die Anteilseigner für die Verwaltung klassischer Investmentfonds zu tragen haben. Im Vergleich zu Indexfonds und anderen passiven ETFs sind die Gebühren, die für das Management aktiver ETFs berechnet werden, jedoch höher.
Ob sich die USA bei dieser Entwicklung wieder einmal als Vorreiter erweisen und auch in Europa der Trend in Richtung aktive ETFs gehen wird, könnte sich schon bald abzeichnen.
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