Anlagespektrum erweitern Alternative Geldanlagen

Angesichts von Zinsen nahe null sind Alternativen zur klassischen Formen der Geldanlage mehr denn je gefragt. Die Preise für Aktien, Immobilien und Gold bewegen sich bereits auf Rekordniveau. Wo gibt es noch Anlagemöglichkeiten mit überdurchschnittlichen Rendite-Chancen jenseits ausgetretener Anlegerpfade?

Unter den Begriff Alternative Geldanlagen fallen sehr verschiedene Anlageformen. Der Begriff ist weiter zu sehen als die sogenannten Alternativen Investmentfonds (AIF) im Kapitalmarktrecht. Wir geben im Folgenden einen - zugegebenermaßen unvollständigen - Überblick über einige alternative Geldanlagen, ihre Anlagechancen und Anlagerisiken.

Alternative Investmentfonds: AIF's

Die AIF's unterscheiden sich von herkömmlichen Investmentfonds vor allem dadurch, dass bei ihnen nicht die Risikostreuung, sondern die Erzielung überdurchschnittlicher Gewinne im Fokus steht. Das Fondsvermögen wird überwiegend nicht wertpapierbasiert angelegt. Unter die Kategorie AIF fallen zum Beispiel Hedgefonds, (geschlossene) Immobilienfonds, Infrastrukturfonds, Schiffs- und Flugzeugfonds usw.. Die Renditechancen und Anlagerisiken hängen wesentlich von der jeweiligen Investmentpolitik und vom Management ab. Ein Manko: hohe Beteiligungssummen und lange Kapitalbindung.

Crowdlending und Crowdinvesting 

Geldanlage in überschaubaren Beträgen über Internet-Plattformen als Vermittler - das ist das Prinzip beim Crowdlending und Crowdinvesting. Beim Crowdlending geht es um klassische Kreditvergabe, beim Crowdinvesting um Kapitalbeteiligungen mit (unternehmerischem) Risiko. Die Renditechancen hängen vom jeweiligen Projekt (Existenzgründung, Immobilien-Projekt, unternehmerisches Vorhaben) ab, das gilt auch für das Risiko.

Kryptowährungen

Bitcoins & Co. haben in den letzten Jahren einen gewaltigen Boom erlebt, zum Teil mit Kursexplosionen, aber auch heftigen Rückschlägen.

Das Problem ist: hinter dem Kryptogeld steht keine reale Wirtschaft. Es lebt einzig und allein von der Akzeptanz seiner Nutzer - eine hochspekulative alternative Geldanlage.

Zertifikate

Zertifikate sind in der Finanzkrise in Verruf geraten, erleben aber inzwischen eine gewisse Renaissance. Entscheidend für die Sicherheit eines Zertifikats ist die Bonität des Emittenten. Wertentwicklung und Renditechancen hängen von der jeweiligen Ausgestaltung und Ausrichtung ab.

Rohstoffhandel ist stark spekulativ."

Commodities 

Commodities sind börsengehandelte standardisierte Rohstoffe, als Exchange Traded Commodities (ETC's) auch in Zertifikatsform. Rohstoffhandel ist stark spekulativ. Die Preise hängen von vielen Faktoren ab und sind schwer prognostizierbar. Überdurchschnittliche Gewinne sind möglich, ebenso Verluste.

(sonstige) Derivate

Derivate sind "abgeleitete" Finanzkonstrukte mit Bezug auf einen Basiswert, sehr oft mit eingebautem Hebeleffekt. Typische Beispiele: CFDs, Optionen, Optionsscheine, Futures. Wer mit Derivaten handelt, will kurzfristig Gewinne erzielen, seltener Absicherungsgeschäfte betreiben. Die Rechnung kann aufgehen, muss es aber nicht.

Kunst, Schmuck, Antiquitäten, Oldtimer

Kunst & Co. sind als Sachwerte "werthaltig". Das Problem ist nur: es existiert oft kein organisierter Markt, die Marktgängigkeit solcher alternativer Geldanlagen ist eingeschränkt und Wertsteigerungen sind nicht garantiert. Wer sich engagiert, sollte Expertise nutzen und Liebhaberei mitbringen.