Verdi kämpft bei Amazon gegen sprichwörtliche Windmühlenflügel

Die Kunden spüren nichts Amazon und die Streiks

Verdi kämpft bei Amazon gegen sprichwörtliche Windmühlenflügel: Alle Jahre wieder wird zum Streik aufgerufen, um den Internet-Riesen in Schwierigkeiten und damit an den Verhandlungstisch zu bringen - ohne Aussicht auf Erfolg.

Es geht um bessere Arbeitsbedingungen, die Einführung des Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel und einige Punkte mehr, wenn Verdi eine neue Streikrunde bei Amazon einläutet. Zwischenzeitlich sind in Deutschland rund 11.000 Menschen in den Logistikzentren des Internet-Riesen beschäftigt, für die Amazon den Logistik-Tarifvertrag bevorzugt. Die gewünschten Probleme scheinen die Streiks jedoch nicht zu verursachen.

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Versandhändler Amazon - im Visier von Verdi

Es mutet schon etwas verzweifelt an, wenn die Gewerkschaft Verdi immer wieder zum Streik aufruft, ohne den Versandhändler in irgendeiner Weise beeindrucken oder gar an den Verhandlungstisch bringen zu können. Zwischen 20 und 30 Prozent der Beschäftigten will Verdi zum Ausstand bewegt haben, man wolle flexibel und genau an den Stellen agieren, wo bei hohem Aufkommen die größte Wirkung zu erzielen wäre: Käme der Internethändler seinen Zusagen in Bezug auf Liefertermine nicht mehr nach, so das Kalkül, würden die Kunden schon Druck ausüben.

Allein es bleibt beim Vorhaben: Seit nunmehr vier Jahren nutzt Verdi die Vorweihnachtszeit, um den Versandhändler Amazon unter Druck zu setzen. Bislang lässt der Erfolg jedoch auf sich warten, denn einschlägige Kundenbefragungen belegen, dass Amazon schneller liefert als viele Wettbewerber. Nicht zuletzt die ausgefeilten Logistik-Prozesse dürften dafür verantwortlich sein, zuletzt wurden neue Zentren in Dortmund und Frankenthal eröffnet.

Aus dem Internethändler ist längst ein Logistik-Spezialist geworden."

Geeignetes Rezept: logistische Meisterleistungen

Der Versandhändler zeichnet sich vor allem durch eine intelligente Vernetzung der Logistik aus: Sollten die deutschen Logistikzentren wirklich an ihre Grenzen kommen, springen die Kollegen im benachbarten Ausland ein. Es ist heutzutage überhaupt kein Problem mehr, den Versand der bestellten Ware zum Beispiel von den Standorten in Polen oder Tschechien aus zu organisieren. Aus dem Internethändler ist längst ein Logistik-Spezialist geworden, der seine Expertise auch anderen Unternehmen zur Verfügung stellt.

Ein weiterer Trend wird die Bemühungen von Verdi ins Leere laufen lassen: Die Automatisierung führt zum Einsatz von Robotern in immer mehr Bereichen des Versandhandels. Damit werden nicht nur die Kosten weiter gedrückt, was insbesondere im Online-Handel zu einem weiteren Wettbewerbsvorsprung führt, auch die Ausfallsicherheit wird so gewährleistet - und darauf legen Online-Kunden gesteigerten Wert. Der Kampf um die Kunden führt zu immer höheren Anforderungen in Bezug auf Liefergeschwindigkeit und -zuverlässigkeit, das hat Amazon erkannt und sich auf die Fahne geschrieben. Für die Gewerkschaft gibt es also immer weniger Ansatzpunkte, die Kunden haben hier wenig zu befürchten.

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