Die asiatischen Börsen bieten ein zum Teil widersprüchliches Bild

Geldanlagemix Asien muss ins Depot

In den letzten Monaten gab es an den Börsen in Europa und in den USA fast laufend Kursrekorde. Nach dem dramatischen Einbruch während des ersten Corona-Lockdowns im März 2020 haben die westlichen Finanzplätze die Pandemie anscheinend schon überwunden, noch ehe sie tatsächlich zu Ende ist.

Die asiatischen Börsen bieten dagegen ein zum Teil widersprüchliches Bild. Während an den Börsen in Japan und Indien ebenfalls Kurseuphorie einsetzte, zeigen sich die chinesischen Aktienmärkte bislang eher verhalten. Die Kurse sind hier zwar auch gestiegen, aber längst nicht so ausgeprägt.

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Wo die Lage besser ist als die Stimmung

Das überrascht, denn China war das erste Land, das Corona in den Griff bekam und seine Wirtschaft wieder ans Laufen brachte. Der Boom nach der Krise, auf den man bei uns noch wartet - im Reich der Mitte findet er längst statt. China ist erneut der Wachstumsmotor in Asien. Da überrascht es, wenn die Börsenkurse dort nicht durch die Decke gehen. Fast scheint die wirtschaftliche Lage besser als die Börsenstimmung - bei uns ist es genau umgekehrt.

Doch es gibt Fakten, die die Kurse erklären. Chinas Zentralbank fährt einen vorsichtigeren geldpolitischen Kurs als westliche Notenbanken. Von der Geldschwemme à la Fed, EZB & Co. hält man dort nicht viel. Üppige Geldvermehrung wäre sogar kontraproduktiv für die chinesische Volkswirtschaft, weil sie bei guter Konjunktur nur die Inflation anheizen würde. Der chinesische Leitzins liegt aktuell bei - für uns fast unvorstellbaren - 3,85 %. Das macht Finanzierungen teuer, schmälert Gewinnaussichten der Unternehmen und wirkt kursdämpfend. Der restriktive Kurs soll Überhitzung vorbeugen und den Aufschwung in geordneten Bahnen halten.

China war das erste Land, das Corona in den Griff bekam und seine Wirtschaft wieder ans Laufen brachte."

Viele gute Gründe für Asien-Investment

Man könnte so etwas auch nachhaltige Geldpolitik nennen. Und die Kurse in China sind vermutlich realistischer bewertet als in Europa und den USA, wo das Prinzip Hoffnung eine starke Rolle spielt.

Aber auch jenseits von China spricht manches für eine langfristig gute wirtschaftliche Entwicklung im asiatischen Raum: zum Beispiel eine Demografie, die Absatzchancen und Produktion fördert, hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung oder eine vergleichsweise geringe Verschuldung vieler Unternehmen.

Alles gute Gründe, um Asien im Depot nicht zu vergessen. Auf Dauer gesehen sind die Aussichten bestens und es besteht Wertaufholungspotential.

 

Autor: Manfred Gassner

 

 

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