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Finanzlexikon Assets under Management (AuM)

Der Begriff Assets under Management (AuM) bezeichnet das gesamte Volumen an Vermögenswerten, die von einem Finanzdienstleister – wie einem Vermögensverwalter, Investmentfonds oder einer Bank – im Auftrag von Kunden verwaltet werden.

Der Begriff Assets under Management (AuM)  ist ein zentraler Indikator in der Finanzbranche und gibt Aufschluss über die Größe, den Einfluss und die Leistung eines Finanzinstituts.


Definition und Bedeutung von AuM

Die Assets under Management umfassen alle finanziellen Vermögenswerte, die ein Unternehmen im Namen seiner Kunden verwaltet. Dazu gehören:

Die AuM werden in der Regel in einer Jahresbilanz oder einem Quartalsbericht ausgewiesen und stellen eine der wichtigsten Kennzahlen dar, um den Erfolg eines Finanzunternehmens zu messen.


Wie werden die AuM berechnet?

Die Berechnung der AuM umfasst sämtliche Vermögenswerte, die ein Unternehmen aktiv verwaltet. Dabei können Unterschiede entstehen, je nachdem, ob der Anbieter die Vermögenswerte in einem:

  • Diskretionären Mandat (das Unternehmen trifft Anlageentscheidungen im Namen des Kunden)
  • Nicht-diskretionären Mandat (der Kunde behält die Kontrolle über die Anlageentscheidungen) verwaltet.

Faktoren, die die Höhe der AuM beeinflussen:

  1. Marktentwicklung: Steigende Kurse von Aktien oder Immobilien erhöhen den Wert der verwalteten Vermögenswerte.
  2. Neukundengewinnung: Die Akquise neuer Kunden oder Investitionen erhöht die AuM.
  3. Abflüsse: Rücknahmen von Fondsanteilen oder Kunden, die Gelder abziehen, verringern die AuM.
  4. Währungsschwankungen: Bei internationalen Investments können Wechselkurse die AuM beeinflussen.

Warum sind die AuM wichtig?

Die AuM sind ein zentraler Indikator für die Leistungsfähigkeit eines Finanzdienstleisters. Sie geben Auskunft über die Größe, Stabilität und Marktstellung des Unternehmens.

1. Vertrauen und Marktposition:

Hohe AuM signalisieren Investoren Stabilität und Vertrauen. Unternehmen mit einem hohen verwalteten Vermögen gelten als etabliert und zuverlässig.

2. Einnahmequellen:

Die Höhe der AuM hat direkten Einfluss auf die Ertragskraft eines Finanzdienstleisters. Managementgebühren werden häufig als Prozentsatz des verwalteten Vermögens erhoben, wodurch steigende AuM zu höheren Einnahmen führen.

3. Maß für Wachstum:

Ein Anstieg der AuM zeigt, dass ein Unternehmen erfolgreich neue Kunden gewinnt und bestehende Vermögen steigert. Dies ist ein Indikator für die Attraktivität und Kompetenz der Investmentstrategie.


Unterschiede zwischen Brutto- und Netto-AuM

In der Finanzbranche wird häufig zwischen Brutto-AuM und Netto-AuM unterschieden:

  • Brutto-AuM: Der Gesamtwert aller verwalteten Vermögenswerte ohne Abzug von Verbindlichkeiten.
  • Netto-AuM: Vermögenswerte abzüglich Verbindlichkeiten, die dem Kunden zugeordnet werden können.

Die Unterscheidung ist wichtig, da sie die Risikostruktur und finanzielle Stabilität eines Portfolios besser abbildet.


Trends und Herausforderungen im AuM-Markt

Mit der wachsenden Komplexität der Märkte und den steigenden Anforderungen von Kunden und Regulierungsbehörden bleibt es für Finanzdienstleister eine Herausforderung, ihre AuM kontinuierlich zu steigern und gleichzeitig innovativ sowie kosteneffizient zu bleiben. Unternehmen, die frühzeitig auf Trends wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzen, haben dabei einen klaren Vorteil."

1. Steigender Wettbewerb:

Der Markt für Vermögensverwaltung wird zunehmend durch Wettbewerb und Margendruck geprägt. Technologische Innovationen ermöglichen es neuen Anbietern, Kunden mit geringeren Gebühren anzusprechen.

2. Einfluss von Technologie:

Automatisierte Lösungen wie Robo-Advisors und algorithmische Anlagestrategien gewinnen an Bedeutung. Dies beeinflusst die Struktur der verwalteten Vermögenswerte.

3. ESG-Investments:

Die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagestrategien wächst. Vermögensverwalter, die ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) berücksichtigen, verzeichnen oft ein schnelleres Wachstum ihrer AuM.

4. Regulierung:

Strengere Vorschriften in vielen Regionen zwingen Finanzdienstleister dazu, höhere Transparenz zu gewährleisten und Anleger besser zu schützen. Dies kann die Kosten erhöhen, beeinflusst aber auch die Reputation.

5. Marktvolatilität:

Schwankende Märkte wirken sich direkt auf die AuM aus. Einbrechende Kurse können die Vermögenswerte drastisch reduzieren, was die Einnahmen der Anbieter schmälert.


Zukunft der AuM: Wohin geht die Reise?

Die globale Vermögensverwaltungsbranche wächst weiter, trotz Herausforderungen wie geopolitischen Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit. Prognosen deuten darauf hin, dass die weltweiten AuM bis 2030 deutlich zunehmen könnten, getrieben durch:

  • Wachsende Mittelschicht: Insbesondere in Asien und Afrika nimmt die Nachfrage nach Vermögensverwaltung zu.
  • Digitalisierung: Automatisierte Lösungen ermöglichen effizientere Anlagemodelle und sprechen neue Kundensegmente an.
  • Nachhaltigkeit: ESG-konforme Anlagen dürften weiterhin hohe Zuflüsse verzeichnen.

Fazit

Die Assets under Management sind eine entscheidende Kennzahl für die Finanzbranche. Sie geben Einblick in die Größe und Effizienz eines Unternehmens und beeinflussen direkt dessen Einnahmen und Marktposition.

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