Über 40 Prozent Rabatt konnten und können Interessenten herausschlagen

Blase wegen Preisnachlässen? Autokaufanreize durch Rabatte

Mit enormen Rabatten wurden deutsche Verbraucher im letzten Jahr von der Automobilindustrie zum Kauf eines neuen Fahrzeuges animiert. Wie geht es aber nach dem Abebben dieser Welle weiter?

Die Marketingfachleute der Autohersteller waren sehr kreativ, als sie den drastischen Preisnachlässen für ihre Modelle Bezeichnungen wie Umweltbonus verpassten: Über 40 Prozent Rabatt konnten und können Interessenten herausschlagen, wenn sie ihr älteres Dieselfahrzeug gegen einen neuen Ford Focus eintauschen. Diese Preispolitik wirft durchaus Fragen auf.

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Quo vadis, deutscher Automarkt?

Wie Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Center Automotive-Research an der Universität Duisburg-Essen, im Dezember in der regelmäßig erscheinenden Rabattstudie konstatierte, droht eine gefährliche Blasenbildung auf dem Automarkt - und zwar wegen der hohen Rabatte. Diese wurden getrieben von den Eintauschprämien für Dieselfahrzeuge, mit denen die Hersteller im letzten Jahr ihre Verkäufe angekurbelt haben. Mit teilweise extremen Nachlässen von mehr als 40 Prozent erreichten die Preisnachlässe seit dem Sommer 2017 nicht nur eine neue Höhe, sondern wurden auch häufiger eingeräumt. Weitere Preisdrücker sind die regelmäßig zum Jahresende angewendeten Tageszulassungen und natürlich die Rabatte bei den Online-Händlern.

Wie Ferdinand Dudenhöffer konstatierte, droht eine gefährliche Blasenbildung auf dem Automarkt - und zwar wegen der hohen Rabatte." 

Angesichts des auch mit Hilfe dieser Rabattaktionen gesättigten Marktes in Deutschland stellt sich die Frage nach der Entwicklung in den nächsten Monaten. Von einer zusätzlichen Nachfrage durch die Nachlässe konnte wohl nicht die Rede sein, vielmehr wurden ohnehin geplante Käufe angesichts der Angebote einfach vorgezogen. 

Logische Folge: Es droht nun eine Nachfragedelle. Dazu trägt auch bei, dass auch die neuen Fahrzeuge technisch nicht in der Lage sind, die Umwelt in den von Fahrverboten bedrohten Städten deutlich zu entlasten. Dudenhöffer geht vielmehr davon aus, dass bis zu 1,15 Millionen der Diesel-Fahrzeuge entweder eingetauscht oder aber stillgelegt werden könnten - das sind immer mehr als sechs Prozent des Bestandes. 

Auf der anderen Seite wurden bereits 1,3 Millionen neuer Diesel-Autos mit Euro-6-Norm zugelassen, von denen ein Großteil nach wie vor enorme Mengen an Stickoxiden in die Luft pusten - das ist wenig überzeugend.

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