Die BaFin und der Wirecard-Skandal

Aufarbeitung Wirecard BaFin in der Kritik

Im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal wurde die seit langem schwelende Kritik an der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) deutlich lauter. Die Bilanz der Behörde fällt tatsächlich ernüchternd aus.

Die BaFin wurde 2002 durch Zusammenschluss der Bundesaufsichtsämter für Kreditwesen, Wertpapierhandel und Versicherungswesen gegründet. Nach dem Terroranschlag am 11.September 2001 auf das World Trade Center in New York sollte die neue Behörde unter anderem dazu beitragen, die Risiken der verflochtenen Finanzmärkte effektiver zu minimieren. Seit 2015 ist die BaFin darüber hinaus für den Verbraucherschutz im Bereich des Finanzwesens zuständig. Die BaFin ist dem Bundesfinanzministerium unterstellt. In der Behörde sind circa 3000 Mitarbeiter tätig.

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Die Aufgaben der BaFin:

  • Aufsicht über die Banken, Versicherungen und den Wertpapierhandel mit dem Ziel, die Funktionsfähigkeit und Stabilität des deutschen Finanzsystems zu sichern.
  • Die BaFin soll verhindern, dass die deutschen Geldinstitute zur Geldwäsche oder zur Finanzierung von Terrorismus missbraucht werden.
  • Schutz der Verbraucher, die Finanzdienstleistungen und Finanzprodukte von Instituten in Anspruch nehmen, die von der BaFin beaufsichtigt werden.

Europäische Marktaufsicht erstellt lange Mängelliste

Der BaFin wird schon seit längerem vorgeworfen, dass sie ihren Aufgaben nicht gerecht werde. Besonders schwer wiegen die Vorwürfe, die der Aufsichtsbehörde im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal gemacht werden. Nicht nur die vielen Anleger, die ihr Erspartes in das DAX-Unternehmen investierten, haben viele Fragen. Auch die Esma, die europäische Marktaufsicht, hat die Pleite von Wirecard zum Anlass genommen, die Tätigkeit der BaFin genauer unter die Lupe zu nehmen. In ihrem Bericht listet die Esma auf 189 Seiten auf, was bei dieser Behörde im Argen liegt. Unter anderem wird das mangelhafte Kontrollsystem und die auffällige Nähe zur Politik gerügt.

Der BaFin wird schon seit längerem vorgeworfen, dass sie ihren Aufgaben nicht gerecht werde."

Die BaFin - ein zahnloser Tiger?

Eine zentrale Aufgabe der BaFin ist die Verhinderung der Geldwäsche. Allein in diesem Punkt zeigt sich, wie ineffektiv die große Belegschaft dieser Behörde arbeitet. Innerhalb von fünf Jahren hat die BaFin in 37 Fällen Bußgelder in Höhe von 50 Millionen Euro verhängt.

Nach Ansicht von Fachleuten geht es in der Praxis um ganz andere Größenordnungen. Manche meinen sogar, Deutschland wäre in den letzten Jahren ein Paradies für Geldwäscher geworden. Es ist nicht auszuschließen, dass die BaFin auch in diesem Bereich versagt hat.

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