Bundesverband deutscher Banken e.V. Bei Anlagebetrug ist meist Geld weg
In Zeiten, in denen mit herkömmlichen Geldanlagen kaum noch etwas zu verdienen ist, sind viele Anleger auf der Suche nach dem vermeintlichen "Geheimtipp" oder der besonderen Gelegenheit, die doch noch ansehnliche Renditen abwirft. Vielleicht liegt es daran, dass Anlagebetrug derzeit Konjunktur hat.
Binnen Jahresfrist sind die Betrugsfälle in diesem Bereich um 5,3 Prozent auf rund 8.000 gestiegen. Die Aufklärungsquote liegt zwar bei fast hundert Prozent, das nutzt aber in der Regel den Betrogenen wenig. Ihr Geld ist fast immer weg. Damit es nicht so weit kommt, hat der Bundesverband Deutscher Banken einige Hinweise gegeben, die vor Anlagebetrug schützen sollen:
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1. Hohe Gewinnaussichten
Der Mensch giert nach der besonderen Chance, daher gehört das Versprechen weit überdurchschnittlicher Renditen zum Standard bei Anlagebetrug. Hier gilt es kühlen Kopf zu bewahren. Höhere Renditen sind immer mit mehr Risiko verbunden. Hohe Anlagegewinne bei gleichzeitiger Sicherheit gibt es nicht. Wer das in Aussicht stellt, ist fragwürdig.
2. Lukrative Folgegeschäfte
Manchmal arbeiten Betrüger nach dem "Lockvogel"-Prinzip. Bei der ersten Geldanlage wird tatsächlich ein überdurchschnittlicher Gewinn ausgezahlt. Dieser dient als Anreiz für vermeintlich lukrative Folgegeschäfte. Oft setzen Anleger dann noch größere Summen ein - ein gewollter Effekt, denn die Betrüger profitieren dann umso mehr.
3. Auslandssitz
Vorsicht ist auch angebracht, wenn die Anbieter von Anlage-Modellen ihren Sitz in exotischen Offshore-Paradiesen haben. Unternehmen auf den Bahamas, Cayman Islands & Co. sind zwar nicht automatisch unseriös, die Wahrscheinlichkeit ist aber größer. Denn Betrüger wählen bevorzugt solche Adressen, weil die Rechtsverfolgung von Deutschland aus kompliziert ist.
4. Aggressive Telefonakquise
Anlagebetrüger setzen gerne auf aggressiven Telefonverkauf via "Cold Calling". Das ist schon als Methode nicht legal, wird aber trotzdem gemacht. Typisches Merkmal ist dabei das Erzeugen von Zeitdruck: der Anleger muss sich schnell entscheiden, sonst ist die vermeintliche Chance weg. Ziel der Masche ist, dass der Angerufene erst gar nicht zum vernünftigen Überlegen kommt.
5. Überzogene Provisionen
Häufig werden auch überzogen hohe Provisionen für das gebotene Anlagegeschäft verlangt. Das "Geschäftsmodell" bei diesem Anlagebetrug liegt in erster Linie in der Provisionserzielung. Das Markenzeichen der Methode ist die Intransparenz: Provisionen werden verschleiert, nicht oder falsch ausgewiesen.
Den Verstand bei Anlageentscheidungen nutzen!"
Ein abschließender Rat lautet: den Verstand bei Anlageentscheidungen nicht auszuschalten und sich genügend Zeit dafür zu nehmen. Ad-hoc Entscheidungen "aus dem Bauch heraus" führen nur in den seltensten Fällen zu einem guten Ergebnis. Und eine unabhängige und seriöse Finanzberatung kann auch bei anhaltenden Niedrigzinsen Wege für eine rentierliche Vermögensbildung aufzeigen, bei denen es keine negativen Überraschungen gibt.