Larry Fink gilt als der mächtigste Mann an der Wall Street

Serie Zur Person: Weltgrößter Vermögensverwalter Blackrock-Chef Larry Fink

Er gilt als mächtigster Mann an der Wall Street, verwaltet mit seinem Unternehmen mehr als fünf Billionen US-Dollar - und ist angesichts der aktuellen Situation verwirrt: Blackrock-Chef Larry Fink verbreitet Ernüchterung.

Der von Fink ausstrahlende Pessimismus lässt sich nicht wegdiskutieren, mit seinen relativ düsteren Aussichten für die Kapitalmärkte sorgt der Gründer, CEO und Vorsitzende des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock für lange Gesichter. Für Aktien könnte jetzt der Verkauf sinnvoll sein - allein diese Aussage auf einer Veranstaltung in New York sollte Anlass zum Nachdenken geben.

Aktuelle US-Politik: Gefahr von Deflation und sinkenden Zinsen

Vor allem der neue US-Präsident scheint Larry Fink Sorgen zu bereiten, sieht er doch als Folge des Angriffs auf die Globalisierung die Gefahr einer Deflation auf die größte Volkswirtschaft der Welt zukommen, sollte der Fokus weiterhin auf Mauerbau, Zöllen und Einreisestopp verharren. Mit seiner Prognose, die langfristigen Renditen könnten in den USA wieder unter zwei Prozent rutschen, bringt er seine Befürchtungen auf den Punkt. Gleichzeitig macht Fink klar, dass die aktuelle Situation als binär beschrieben werden kann. Denn auch deutlich höhere Zinsen, die wegen der expansiven Finanzpolitik von einer hohen Inflation getrieben werden könnten, wären möglich, was er aber für weniger wahrscheinlich hält - er sei verwirrt.

Bezüglich des Aktienmarktes begründet Fink seine Warnung damit, dass dieser die Auswirkungen der angekündigten, bislang aber keineswegs angepackten Steuerreform bereits eingepreist hätte - die Kurse seien ausgereizt. Fatalerweise würden Anleger aber bevorzugt auf einen fahrenden Zug aufspringen, was einerseits einen Trend verstärkt, andererseits aber auch schneller zu einer Umkehr führt, sollte keine Substanz vorhanden sein. Seine warnende Stimme dürfte gehört werden, denn Larry Fink gilt als Nummer eins an der Wall Street.

Wer in dieser Branche Erfolg haben will, darf nie glauben, er hätte die Märkte völlig durchschaut."

Bodenständig, humorvoll und skandalfrei - Laurence Douglas Fink

Er leitet nicht nur den größten Vermögensverwalter überhaupt, er steht Finanzministern und Zentralbanken als Berater zur Verfügung: Der 1952 in Los Angeles geborene Larry Fink studierte an der University of California Betriebswirtschaftslehre und Politikwissenschaften, bevor er als Trader bei First Boston einstieg und nach New York umzog. Nach einem beruflichen Fehlschlag gründete er mit seinem Team Blackrock als Asset Manager - und das ausgesprochen erfolgreich: Sein Vermögen wird mit 340 Millionen US-Dollar beziffert, seine Verbindungen dürften deutlich mehr wert sein. 

Auch wenn er als ausgesprochen bodenständig gilt, sich betont im Hintergrund hält und unscheinbar daherkommt, genießt Larry Fink eine hervorragende Reputation. Ein guter Grund könnte sein Motto sein:  "Wer in dieser Branche Erfolg haben will, darf nie glauben, er hätte die Märkte völlig durchschaut" - etwas von dieser Demut würde einigen seiner Kollegen gut zu Gesicht stehen.

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