In China scheint es wieder aufwärts zu gehen

Aktuelle Bewertung China ist gleichzeitig Gefahr und Vorbild

Corona hält die Welt in Atem. Während die Wirtschaft in vielen Ländern noch immer stark unter Druck ist, scheint es in China wieder aufwärts zu gehen.

Als die Medien von den ersten Fällen einer mysteriösen Lungenerkrankung in China berichteten, glaubten viele, das wäre vor allem ein asiatisches Problem. Das war ein fataler Irrtum. Während die chinesischen Behörden mit konsequenter Kontaktverfolgung und teils drastischen Maßnahmen in sämtlichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gegen die weitere Verbreitung des Virus vorgingen, wurde die Gefahr in Europa und anderen Teilen der Welt viel zu lange unterschätzt. In China läuft die Produktion bereits wieder auf Hochtouren, während Unternehmen in vielen entwickelten Ländern noch unter Lieferengpässen und anderen Problemen leiden.

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Kluft zwischen China und anderen Volkswirtschaften wird tiefer

Chetan Sehgal und Michael Lai kennen sich bestens mit den Stärken und Schwächen von Unternehmen in Schwellenländern aus. Die beiden sind als Portfoliomanager für Franklin Templeton im Bereich Emerging Markets Equity tätig. Die beiden Experten sind der Meinung, dass die Corona-Pandemie dazu beitragen wird, dass der Graben zwischen China und dem Rest der Welt in Zukunft noch tiefer wird. Sie sehen sogar einen Trend zur Deglobalisierung.

Indikatoren für diese Entwicklung:

  • Misstrauen zwischen westlichen Ländern und China wächst weiter. Die bestehenden Machtstrukturen könnten sich zugunsten Chinas verschieben.
  • Corona offenbarte die Anfälligkeit der bisherigen Lieferketten. Politiker in entwickelten Ländern denken bereits laut darüber nach, dass sich die Volkswirtschaft in wichtigen Bereichen von China unabhängiger machen müssten.
  • Der Handelskonflikt zwischen USA und China schwelt weiter.

Während die Wirtschaft in vielen Ländern noch immer stark unter Druck ist, scheint es in China  wieder aufwärts zu gehen."

Beeindruckende Bilanz der chinesisches Wirtschaft

Wenn es um demokratische Rechte geht, taugt China nicht als Vorbild, in wirtschaftlicher Hinsicht kann die strenge chinesische Führung beachtliche Erfolge vorweisen. In drei Jahrzehnten wuchs das BIP pro Kopf von 317 auf etwa 10.000 US-Dollar. Die Zeiten, in denen China als verlängerte Werkbank diente, sind vorbei.

Chinesische Unternehmen sind heute in der Lage, Computerchips zu produzieren, und auch im Bereich der Pharmaforschung und -produktion spielen Firmen aus China eine immer wichtigere Rolle. Noch exportiert China in die ganze Welt. Sollten die anderen Länder getrennte Lieferketten aufbauen und China sich auf den Binnenkonsum fokussieren, dürfte das zu steigenden Preisen führen.

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