Bafin sei Dank Depotübertragungen gehen deutlich schneller
In der Vergangenheit beschwerten sich viele Bankkunden, weil die Übertragung von Depots sehr lange dauerte. Die BaFin reagierte und gab den Instituten Leitlinien vor. Offensichtlich wirkte die Ansage der Aufsichtsbehörde.
Falls Sie in den vergangenen Jahren Wertpapiere von einem Depot in ein anderes umschichten wollten, mussten Sie möglicherweise viel Geduld aufbringen, bis die Bank Ihren Auftrag ausgeführt hatte. Viele Verbraucher beschwerten sich (völlig zu Recht) über diesen schleppenden Service. 2022 griffen die Aufsichtsbeamten endlich ein und erarbeiteten Leitlinien. Unter anderem wurden die Institute aufgefordert, solche Aufträge zumindest innerhalb von drei Wochen zu erledigen.
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Kurz nach Veröffentlichung der FAQ zeigte eine Marktuntersuchung erfreuliche Ergebnisse:
- Im Vergleich zu den vorherigen Quartalen sank die Wartezeit im Durchschnitt um rund 35 Prozent. Das heißt, die Frist verringerte sich um etwa 2 Tage.
- Bezogen auf den Stand im Jahre 2020 mussten sich die Antragsteller rund fünf Tage weniger gedulden.
- Im dritten Quartal 2022 lag die mittlere Bearbeitungszeit bei sechs Tagen.
- Der Anteil der Kunden, die länger als drei Wochen auf Erledigung warten müssen, sank auf weniger als zwei Prozent. Das ist der niedrigste Wert innerhalb des Untersuchungszeitraums.
Warum geht es jetzt schneller?
Offensichtlich haben die Institute die Rüge der BaFin nicht auf die leichte Schulter genommen. Um den Vorgaben der Aufsichtsbehörde gerecht zu werden, stellten die Banken zusätzlich Personal ein, um die Bearbeitung der Aufträge innerhalb der Frist zu gewährleisten. Das war auch nötig, weil viele neue Depots eröffnet wurden und der Wechsel zu anderen Anbietern gewünscht wurde.
Um den Vorgaben der Aufsichtsbehörde gerecht zu werden, stellten die Banken zusätzlich Personal ein."
Digitalisierung ist auch bei Depotübertragungen das Gebot der Stunde
Andere depotführende Stellen reagierten anders und nutzen die Gelegenheit, um ihre Arbeitsprozesse auch in diesem Bereich zu modernisieren. Mittlerweile geben mehr als die Hälfte (54 Prozent) der befragten Banken an, dass sie die Prozesse beim Übertragen von Depots digitalisiert haben. Das spart nicht nur Personal, sondern sorgt zusätzlich für mehr Tempo. Im Schnitt beansprucht die Bearbeitung der Anträge bei diesen Instituten etwa 14 Prozent weniger Zeit.
Doch es gibt auch Negativbeispiele. Einige der befragten Banken konnten wegen fehlender Daten keine Angaben zu den durchschnittlichen Bearbeitungszeiten machen. Diese Institute hat die BaFin aufgefordert, diese Missstände in kürzester Zeit abzustellen.
Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de