Die guten, alten D-Mark Scheine

Serie Geschichte: Mit der D-Mark begann der Aufschwung Der Tag X

Nach wie vor trauern viele Bundesbürger der D-Mark nach. Die Währung Westdeutschlands war weit mehr als ein Zahlungsmittel. Sie stand für das Wirtschaftswunder und war ein Garant für wiedergewonnenen Wohlstand. In diesem Sinne wirkte sie auch ein Stück weit identitätsstiftend.

Am 20. Juni 1948 - dem berühmten "Tag X" - , als die neuen Banknoten ausgegeben wurden, war die Erfolgsstory noch keineswegs abzusehen. Dennoch sorgte die Einführung der D-Mark praktisch sofort für einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Umschwung. Die Ausgangslage war alles andere als rosig. Drei Jahre nach Kriegsende lag die Wirtschaft noch immer am Boden. Die Kriegszerstörungen waren längst nicht beseitigt.

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Dringend nötig - Ersatz für wertlose Reichsmark 

Es herrschte eine ausgesprochene Mangelsituation, fast alle Güter des täglichen Bedarfs waren knapp. Dem stand ein gewaltiger Geldüberhang gegenüber, der nicht zuletzt Folge der Kriegsfinanzierung war. Die Reichsmark als offizielle Währung war praktisch wertlos geworden. An ihre Stelle trat vielfach der reine Gütertausch - Schwarzmarktgeschäfte blühten. 

Der Verfall der Reichsmark hatte auch mit der auseinanderstrebenden politischen und ökonomischen Entwicklung in Deutschland zu tun. Die Teilung zeichnete sich bereits ab. Während die drei westlichen Alliierten ihre Besatzungszonen zu einem gemeinsamen Wirtschaftsgebiet vereinigten, in dem Marktwirtschaft zumindest als Perspektive galt, verfolgten die Sowjets in der "Ostzone" einen ganz anderen Kurs. Hier war die Planwirtschaft nach sowjetischem Vorbild das Ziel. Demontagen trugen zusätzlich zur wirtschaftlichen Erosion bei.

Da eine solide Währung Voraussetzung jeder wirtschaftlichen Erholung ist, verfolgten die Amerikaner bereits seit 1946 den Plan einer Währungsreform."

Tag X - der Umschwung beginnt 

Da eine solide Währung Voraussetzung jeder wirtschaftlichen Erholung ist, verfolgten die Amerikaner bereits seit 1946 den Plan einer Währungsreform. Als die Sowjets sich einer gemeinsamen Lösung verweigerten, konzentrierten sich die Bemühungen auf die übrigen Besatzungszonen. Im Herbst 1947 wurde der Druckauftrag für die D-Mark erteilt. Das in den USA produzierte Geld wurde auf verschlungenen Wegen nach Deutschland transportiert - eine Geheimoperation. Noch war die Währungsreform nicht mehr als ein Gerücht. 

Erst kurz vor dem berühmten Tag X verdichteten sich die Anzeichen auf eine bevorstehende Umstellung. Jeder versuchte, sich schnell noch von dem alten Geld zu trennen und dafür "Sachwerte" zu erwerben. Händler bunkerten Ware und die Schaufenster waren noch leerer als sonst. Am Freitag, dem 18. Juni 1948, wurde dann die Währungsreform für den folgenden Sonntag, den 20. Juni, angekündigt. An diesem Tag bildeten sich lange Schlangen an den Umtauschstellen.

Jeder Westdeutsche erhielt zunächst ein Kopfgeld von vierzig D-Mark, Zahlungsverpflichtungen wurden im Verhältnis 1 : 1 umgestellt, Guthaben und Schulden im Verhältnis 10 : 1. Als die Geschäfte nach Tag X wieder öffneten, waren die Schaufenster plötzlich übervoll. Das Wirtschaftswunder konnte beginnen.

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