Studie Deutsche Banken robuster aufgestellt
Viele Jahre lang litten Deutschlands Kreditinstitute unter Ertragsschwäche. Ungünstige Kostenstrukturen und die Niedrigzinsphase forderten ihren Tribut. Mittlerweile hat sich das Bild zum Positiven geändert. Das zeigt eine Analyse des Frankfurter Beratungsunternehmens Cofinpro.
Für die Cofinpro-Studie wurden mehr als 10.000 Geschäftsberichte von Banken und Sparkassen aus dem Zeitraum 2016 bis 2022 ausgewertet. Die Analysten betrachteten dabei rund 90 Kennzahlen zur wirtschaftlichen Lage und Ertragskraft - u.a. die Entwicklung der Eigenkapitalausstattung, der Cost-Income-Ratio oder des Ertrags pro Mitarbeiter.
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Kostensenkungen und Zinswende bewirken bessere Ergebnisse
2022 war in mehrfacher Hinsicht ein Wendejahr für die Kreditwirtschaft. Der Ertrag pro Mitarbeiter verbesserte sich von 282.000 Euro in 2021 auf 312.000 Euro - ein Plus von über zehn Prozent. Noch deutlicher hat sich das Betriebsergebnis pro Mitarbeiter positiv verändert - um mehr als dreißig Prozent von 67.000 Euro auf 88.000 Euro. 2022 darf auch als das Jahr gelten, in dem die Corona-Pandemie überwunden wurde. Gleichzeitig kam es zu einer geldpolitischen Kehrtwende. Die Notenbanken erhöhten die Zinsen, um die infolge des Ukraine-Kriegs und durch den nachcoronabedingten Nachfrageschock angeheizte Inflation in den Griff zu kriegen. Das Ende des Zinstiefs machte sich in den Jahresabschlüssen vorteilhaft bemerkbar.
Die verbesserte Ertragslage ist folgerichtig auf zwei Faktoren zurückzuführen: mehr Kosteneffizienz und die besseren Zinsergebnisse."
Damit trug das eigentliche Kerngeschäft der Institute erstmals seit langer Zeit wieder wesentlich zum Unternehmenserfolg bei. Auf der Kostenseite zeigten die Anstrengungen zur Kostensenkung einen nachhaltigen Effekt. Im Fokus standen einmal mehr die Forcierung der Prozessautomatisierung und die Straffung des Filialnetzes mit damit einhergehenden Personaleinsparungen. Manche Filiale, die lockdownbedingt geschlossen worden war, öffnete auch nach der Pandemie nicht wieder ihre Pforten.
Gut gerüstet für widrigere Zeiten
In dem insgesamt erfreulichen Bild machen nur die Genossenschaftsbanken eine kleine Ausnahme. Ihr Ertrag pro Mitarbeiter sank von 198.000 Euro in 2021 auf 184.000 Euro in 2022. Trotzdem verbesserte sich das Ergebnis pro Mitarbeiter leicht von 65.000 Euro auf 67.000 Euro und bei der Eigenkapitalrendite sind "die Genossen" branchenüblich aufgestellt. Deshalb ziehen die Analysten denn auch das Fazit, dass die Branche insgesamt an Widerstandsfähigkeit gewonnen hat und für mögliche widrigere Bedingungen gut gerüstet ist.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.