Schadenersatz für die Bank Die ärgerliche Vorfälligkeitsentschädigung

Auf der Grundlage der Zinsbindung kalkuliert der Kreditgeber die Zinseinnahmen, die er für das verliehene Geld generieren kann. Kommt der Kreditnehmer nun in die glückliche Lage, seine Schulden schneller als geplant tilgen zu können, entgehen der kreditgebenden Bank Einnahmen. Für diesen Fall darf sie einen Schadenersatz verlangen - die Vorfälligkeitsentschädigung. Die Details sind in den jeweiligen Geschäftsbedingungen geregelt. Sie variieren einerseits in Abhängigkeit von der Höhe der außerordentlichen Tilgung und andererseits von der Art des Kredites sowie der noch offenstehenden Kreditsumme und der verbliebenen Laufzeit.

Während Sondertilgungen meist noch bis zu einem bestimmten Umfang möglich sind, ist der Verlust der Bank bei einer kompletten vorzeitigen Rückführung des Kredites am größten. Grundsätzlich kann eine Bank dieses Ansinnen ablehnen, sodass der Kreditvertrag nicht wie geplant früher aufgelöst werden kann. Insbesondere bei Immobilienfinanzierungen lassen Banken während der Zinsbindungsfrist kaum mit sich reden - mit einigen Ausnahmen: Wird das finanzierte Objekt verkauft, muss der Kreditgeber ebenso der Vertragsauflösung zustimmen, wie er den Vertrag kündigen wird, wenn der Kreditnehmer seiner Ratenzahlungspflicht nicht mehr nachkommt. Im letzteren Fall dürfen Banken nur begrenzt Schadenersatz verlangen, das BGH hat die Obergrenze auf 2,5 Prozent über Basiszins festgelegt. 

Die Berechnungen einer eventuellen Vorfälligkeitsentschädigung sind insbesondere bei Baufinanzierungen relativ kompliziert. Hier sollten Kreditnehmer verbindliche Daten anfordern, um eine tragfähige Entscheidung treffen zu können. 

Im Gegensatz dazu verzichten viele Anbieter von Ratenkrediten auf derartige Restriktionen, die jeweiligen Bedingungen lassen sich in einem Kreditvergleich sehr gut recherchieren.