Tatsächlich ist im Augenblick von Inflation wenig in Sicht

Eines scheint sicher Die Inflation kommt

Spätestens seit der Finanzkrise fluten die Notenbanken die Märkte mit Geld. Die Fed hat es vorgemacht, dann lief ihr die EZB den Rang ab - unter Corona-Vorzeichen setzen nun beide Institutionen parallel verstärkt auf exzessive Geldexpansion. Billiges Geld soll Liquidität sichern und Finanzierungen günstig machen. Ob die gewünschte Wirkung eintritt, bleibt abzuwarten.

Zunächst führte die neue Geldschwemme kurzzeitig zu aufkeimenden Ängsten vor Inflation. Das zeigte sich unter anderem im starken Anstieg des Goldpreises, der im August sogar kurz die 2.000 Dollar-Marke übersprang. Allerdings hat sich die Goldrallye etwas abgeschwächt, Inflationsängste traten wieder in den Hintergrund. Daran ändert auch die inzwischen erfolgte Aufweichung des Fed-Inflationsziels nichts. Sie bescherte nur dem US-Dollar einen Schwächeanfall.

Preisstabilität muss nicht bleiben

Tatsächlich ist im Augenblick von Inflation wenig in Sicht. Im Gegenteil - seit dem Corona-Lockdown im März sind die Verbraucherpreise in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr immer schwächer gestiegen. Die durchschnittliche Preissteigerung bewegt sich seit Juli um den Nullpunkt, zeitweise sogar darunter. In anderen Ländern der Euro-Zone sieht es nicht viel anders aus.

Vom angepeilten 2 Prozent-Ziel ist die EZB heute weiter entfernt als vor der Corona-Krise - trotz ultra-lockerer Geldpolitik. Trotzdem muss das nicht immer so bleiben. Irgendwann werden sich die vielen hundert Milliarden, die jetzt zusätzlich von der EZB ausgeschüttet werden, bemerkbar machen - zumal durch Geldschöpfung der Banken noch ein Vervielfältigungs-Effekt entsteht.

Manche sehen in den stark gestiegenen Immobilienpreisen und Aktienkursen der letzten Jahre bereits eine durch die Geldpolitik bedingte Vermögenspreisinflation."

Inflation - welche Werte leiden, welche profitieren?

Manche sehen ohnehin in den stark gestiegenen Immobilienpreisen und Aktienkursen der letzten Jahre bereits eine durch die Geldpolitik bedingte Vermögenspreisinflation. Nur die Verbraucherpreise blieben vergleichsweise stabil. Momentan halten sich die Inflationsbefürchtungen in Grenzen. Sollte jedoch irgendwann mehr Inflation erwartet werden, könnte das gravierende Folgen haben. Denn Inflationserwartungen spiegeln sich in der Bewertung von Finanztiteln wider. Die (Nominal-)renditen vor allem im langfristigen Bereich würden vermutlich steigen, die Rentenkurse entsprechend sinken.

Auch Belastungen für Aktien sind nicht ausgeschlossen. Gerade heute gut performende Wachstumswerte dürften dann leiden, während Value-Titel eine Renaissance erleben könnten. Das Sachwerte-Investment ist in Zeiten mit Inflationsängsten nie verkehrt - gute Aussichten nicht nur für Edelmetalle, sondern auch für Immobilien und anderes Sachvermögen.

Anleger sollten bestehende oder geplante Investitionen darauf prüfen, ob diese von Inflation profitieren können oder unter Inflation leiden können, wie etwa Bankguthaben, Lebensversicherungen oder langlaufende Anleihen.

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