Palladium ist seit 2016 um 282 Prozent gestiegen

Einige Rohstoffpreise explodieren Die Renner Palladium und Rhodium

Wer vor drei Jahren Gold gekauft hat, ist heute um 25 Prozent reicher. Ein schöner Erfolg! Aber im Vergleich zu anderen Edelmetallen ist das gar nichts. Palladium ist seit 2016 um 282 Prozent gestiegen, Rhodium sogar um sagenhafte 1303 Prozent. Was hat es damit auf sich?

Beide Edelmetalle gehören zur Gruppe der sogenannten Platinmetalle. Sie werden für die Herstellung von Drei-Wege-Katalysatoren eingesetzt. Daneben finden sich Anwendungen in Brennstoffzellen, in der Elektronik, Zahnmedizin und vielen weiteren Gebieten. In der Schmuckindustrie wird Palladium mit Gold zu Weißgold legiert. Rhodium gilt als eines der seltensten und daher teuersten Edelmetalle überhaupt. Hauptförderland für Palladium und Rhodium ist Südafrika. Aber auch in Russland, Mexiko und auf den Philippinen gibt es Vorkommen.

Katalysatoren-Bedarf treibt die Nachfrage

Seit 2015 sind die Preise für Rhodium und Palladium dramatisch gestiegen, das gilt insbesondere für das vergangene Jahr. Der Palladium-Preis hat sich in den letzten drei Monaten um gut 38 Prozent verteuert und kostet jetzt um die 2.400 US-Dollar pro Feinunze. Rhodium hat im gleichen Zeitraum um über 80 Prozent zugelegt und ist jetzt um die 77.000 Dollar pro Feinunze wert. Zum Vergleich: der Goldpreis bewegt sich in einer Größenordnung von 1.500 US-Dollar. Rhodium ist damit rund 50mal so wertvoll wie Gold.

Wieso ist es zu dieser Preisexplosion gekommen? Weil einer starken Nachfrage ein knappes Angebot gegenübersteht - das sind die Regeln des Marktes. Aufgrund der raren Vorkommen lässt sich das Angebot an Palladium und Rhodium kaum steigern. Es besteht ein starker Nachfrageüberhang. Dieser ist vor allem auf verstärkte Nachfrage aus der Automobilindustrie zurückzuführen. Schärfere Abgasvorschriften - u.a. in China - führen zu einem höheren Bedarf für die Katalysatoren. Auch die Diesel-Krise hat die Nachfrage getrieben, denn Palladium und Platin sind primär in Benziner-Katalysatoren gefragt. Bei Diesel-Fahrzeugen wird  "normales" Platin eingesetzt.

Rhodium gilt als eines der seltensten und daher teuersten Edelmetalle überhaupt."

So ungewiss wie die Auto-Zukunft

Sind Palladium und Rhodium etwas für Anleger? Vorsicht scheint angebracht. Die Nachfrage wird zwar weiter hoch bleiben. Aber ob die Preisentwicklung ähnlich dynamisch verlaufen wird wie zuletzt, vermag niemand zu sagen. Und die Zukunft des Autos ist angesichts der Klimadiskussion ungewisser denn je. Sie könnte auch die Edelmetallpreise stark beeinflussen - in beide Richtungen.

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