Dividenden sind keine Zinsen und Aktien keine Bankeinlagen

Attraktive Anlagestrategie Dividendenfonds empfehlenswert?

Viele Anleger haben angesichts des allgemeinen Zinsverfalls Dividendenfonds für sich entdeckt. Dabei handelt es sich um Fonds, die bevorzugt in dividendenstarke Aktien investieren. Damit soll eine ähnliche Ertragskontinuität und Sicherheit wie bei verzinslichen Anlagen erzielt werden - nur mit mehr Rendite.

Folgt man der modernen Finanztheorie, ist eine solche Strategie eigentlich Unsinn. Denn für den Wert einer Aktie ist es danach unerheblich, ob ein Unternehmen viel ausschüttet oder mehr auf Gewinn-Thesaurierung setzt. Das ist die Kernaussage des sogenannten Modigliani-Miller-Theorems. Demnach könnte man statt Dividenden-Werten genauso gut Aktien ohne Ausschüttungen erwerben, solange die dahinter stehenden Unternehmen hinsichtlich Risiko und Ertragschancen gleichwertig sind.

Warum Dividenden-Renditen nicht wie Zinssätze sind

Wie immer in der Theorie ist diese Aussage zwar richtig, gilt aber nur unter sehr idealtypischen Voraussetzungen. Die Realität sieht bekanntlich anders aus. Hier spricht einiges dafür, dass Dividenden einen Wert an sich darstellen und von Anlegern anders gesehen werden als Erträge durch Kursgewinne. Bei der Dividende hält man sozusagen "den Spatz in der Hand, anstatt die (Kurs-)Taube auf dem Dach" zu sehen. Viele Unternehmen nutzen die Dividendenpolitik gezielt, um Ertragsstärke und Stabilität zu signalisieren. Muss die Dividende gestrichen werden, ist das immer ein Alarmzeichen.

Tatsächlich liegen die Dividenden-Renditen mancher Aktien weit über dem, was mit verzinslichen Anlagen zu erreichen wäre. Die DAX-Werte Daimler, Munich Re, Deutsche Telekom und Allianz können zum Beispiel für 2017 mit (voraussichtlichen) Dividenden-Renditen von mehr als vier Prozent aufwarten; Daimler toppt alle mit 5,5 Prozent Rendite. Welche Bankeinlage bietet das? Dennoch sind Dividenden keine Zinsen und Aktien keine Bankeinlagen. 

Gemäß Modigliani-Miller-Theorem ist es unerheblich, ob ein Unternehmen viel ausschüttet oder mehr auf Gewinn-Thesaurierung setzt."

Trotz vergleichsweise hoher Stabilität gibt es keine Dividenden-Garantie; die Ausschüttung wird jedes Jahr neu festgelegt und ist von der Unternehmenslage abhängig. Bei der Dividenden-Rendite spielt nicht nur die Dividenden-Höhe eine Rolle, sondern auch der Kurs als Bezugsgröße. Der kann schwanken. Dividenden-Renditen sind daher in gewisser Weise Moment-Aufnahmen. 

Die richtigen Dividendenfonds finden

Am Markt gibt es inzwischen eine breite Auswahl an Dividendenfonds - mit Schwerpunkt auf deutsche Aktien, im europäischen Rahmen oder global. Sowohl thesaurierende als auch ausschüttende Fonds sind im Angebot. Selbst Dividenden-ETFs sind zu haben. Unabhängige Finanzberatung hilft Ihnen, die richtigen Fonds für Ihre persönliche Anlagestrategie zu finden.

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