Finanzlexikon Eigenkapitalrendite (ROE)
Die Eigenkapitalrendite (Return on Equity, ROE) ist eine zentrale Kennzahl der Unternehmensbewertung.
Die Eigenkapitalrendite gibt an, wie effizient ein Unternehmen das eingesetzte Eigenkapital nutzt, um Gewinne zu erzielen. Eine hohe Eigenkapitalrendite signalisiert in der Regel eine starke Ertragskraft und eine effiziente Kapitalnutzung, während eine niedrige Rendite auf mögliche Schwächen oder eine ungünstige Kapitalstruktur hinweisen kann.
Bedeutung der Eigenkapitalrendite
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Die Eigenkapitalrendite ist besonders für Investoren, Anteilseigner und Unternehmer von Bedeutung, da sie zeigt, wie rentabel ihr eingesetztes Kapital arbeitet.
Sie dient als Maßstab für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens und ermöglicht Vergleiche mit Wettbewerbern oder dem Branchendurchschnitt.
Wichtige Aspekte der Eigenkapitalrendite:
- Sie zeigt die Verzinsung des Eigenkapitals aus dem erzielten Gewinn.
- Eine hohe Eigenkapitalrendite deutet auf eine effiziente Kapitalverwendung hin.
- Eine niedrige Rendite kann auf eine zu hohe Eigenkapitalbasis oder eine geringe Rentabilität hindeuten.
- Sie wird oft zur Bewertung von Aktiengesellschaften herangezogen.
Einflussfaktoren auf die Eigenkapitalrendite
Unternehmen selbst nutzen die Eigenkapitalrendite, um ihre Rentabilität zu analysieren und gegebenenfalls Maßnahmen zur Optimierung ihrer Kapitalstruktur oder Effizienz zu ergreifen."
Die Höhe der Eigenkapitalrendite wird von verschiedenen internen und externen Faktoren beeinflusst.
- Unternehmensgewinne: Der wichtigste Einflussfaktor ist der Gewinn des Unternehmens. Steigende Gewinne führen bei konstantem Eigenkapital zu einer höheren Eigenkapitalrendite.
- Kapitalstruktur: Die Finanzierung eines Unternehmens beeinflusst die Eigenkapitalrendite erheblich. Eine hohe Fremdkapitalquote kann die Eigenkapitalrendite durch den sogenannten Leverage-Effekt steigern – allerdings nur, wenn die Fremdkapitalkosten unterhalb der Gesamtkapitalrendite liegen.
- Dividendenpolitik: Unternehmen, die hohe Gewinne ausschütten, reduzieren ihr Eigenkapital und können dadurch eine höhere Eigenkapitalrendite ausweisen.
- Branchen- und Marktbedingungen: Konjunkturelle Entwicklungen, regulatorische Rahmenbedingungen und Branchentrends können die Ertragslage und damit die Eigenkapitalrendite eines Unternehmens erheblich beeinflussen.
Bedeutung für Investoren und Unternehmen
Die Eigenkapitalrendite dient Investoren als wichtiger Indikator für die Attraktivität eines Unternehmens. Sie ermöglicht Vergleiche zwischen verschiedenen Unternehmen und Branchen, wobei Kapitalintensive Branchen naturgemäß eine geringere Eigenkapitalrendite aufweisen können als technologiegetriebene oder dienstleistungsorientierte Unternehmen.
Fazit
Die Eigenkapitalrendite ist eine essenzielle Kennzahl zur Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Eine hohe Rendite spricht für eine effiziente Nutzung des Eigenkapitals, während eine niedrige Rendite auf Verbesserungsbedarf hindeuten kann. Investoren sollten die Eigenkapitalrendite jedoch stets im Kontext der Branche, der Unternehmensstrategie und der allgemeinen Marktbedingungen bewerten.
Erst der Mensch, dann das Geschäft