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Finanzlexikon Eine Fondsorder

Der Erwerb von Fondsanteilen gehört zu den am weitesten verbreiteten Formen der Geldanlage. Ob Aktienfonds, Mischfonds, Rentenfonds oder ETFs – über Fonds lassen sich ganze Märkte und Strategien mit einer einzigen Transaktion abbilden.

Wer Fondsanteile erwerben möchte, stellt jedoch fest: Der Ablauf einer Fondsorder unterscheidet sich in mehreren Punkten von dem einer klassischen Aktienorder. Es gelten andere Abwicklungsmechanismen, Handelszeiten und oft auch eine spezifische Kostenstruktur. Dieses Manuskript gibt einen Überblick über die wesentlichen Aspekte, die für eine Fondsorder relevant sind.

Benötigte Informationen für eine Fondsorder

Auch beim Fondskauf gilt: Ohne präzise Informationen zur gewünschten Transaktion kann keine Order erteilt werden. Der Anleger muss – je nach Fondsart und Anbieter – mehrere zentrale Entscheidungen treffen und Angaben bereitstellen.

Zu den wichtigsten Informationen zählen:

  • Wertpapierkennung: In der Regel die ISIN des Fonds. Diese Nummer identifiziert den Fonds eindeutig und ist notwendig, um ihn bei der Depotbank oder Plattform korrekt auszuwählen.
  • Ordervolumen: Je nach Anbieter kann entweder eine Stückzahl an Anteilen oder – häufiger – ein Investitionsbetrag in Euro angegeben werden.
  • Orderart und Handelsplatz: Fonds können direkt über die Fondsgesellschaft (Primärmarkt) oder über die Börse (Sekundärmarkt) gehandelt werden. Bei ETFs ist der Börsenhandel die Regel, bei aktiv gemanagten Fonds erfolgt die Abwicklung meist über die Fondsgesellschaft.
  • Einmalkauf oder Sparplan: Viele Fonds können als einmalige Investition oder im Rahmen eines regelmäßigen Sparplans erworben werden. Diese Auswahl muss zu Beginn festgelegt werden.

Zusätzliche Informationen wie Depotnummer, Referenzkonto und gegebenenfalls steuerliche Freistellungsdaten sind meist bereits im Rahmen der Depoteröffnung hinterlegt und müssen nicht erneut angegeben werden.

Der Ablauf einer Fondsorder

Der Ablauf einer Fondsorder unterscheidet sich je nach Fondsart, Vertriebsweg und Handelsplatz. Grundsätzlich lassen sich drei typische Varianten unterscheiden: der Kauf über die Fondsgesellschaft, der Kauf über eine Börse und der Kauf über eine Fondsplattform oder Onlinebank.

  1. Auftragserteilung: Der Anleger wählt den gewünschten Fonds im Online-Depot oder mit Hilfe eines Beraters aus, gibt die erforderlichen Angaben ein (z. B. Betrag, Gültigkeit, Ausführungstag) und bestätigt die Order.
  2. Orderweiterleitung: Je nach Fonds wird die Order entweder an die Fondsgesellschaft weitergeleitet (bei klassischen Investmentfonds) oder an eine Börse (bei ETFs). Hier gelten unterschiedliche Abwicklungszeiten.
  3. Kursstellung und Ausführung: Bei klassischen Fonds wird der Anteilspreis einmal täglich berechnet (sog. Nettoinventarwert, NAV). Die Ausführung erfolgt zum nächsten verfügbaren Rücknahmepreis. Bei ETFs hingegen erfolgt die Ausführung zum aktuellen Börsenkurs.
  4. Abrechnung und Verbuchung: Nach Ausführung der Order werden die Fondsanteile im Depot eingebucht und der Gegenwert vom Referenzkonto abgebucht. Die Abrechnung enthält Details zu Preis, Gebühren und eventuellen Spesen.
  5. Dokumentation und steuerliche Behandlung: Die Bank oder Plattform stellt eine Kaufabrechnung bereit. Eventuelle Erträge aus dem Fonds (z. B. Ausschüttungen) werden in der Folge automatisch steuerlich erfasst und verbucht.

Anfallende Kosten bei einer Fondsorder

Eine Fondsorder ist für viele Anleger ein vergleichsweise einfacher, oft unterschätzter Schritt. Doch gerade durch die Vielzahl an Fondsarten, Orderwegen und Gebührenmodellen sollte jeder Kauf gut vorbereitet sein."

Die Kostenstruktur beim Fondskauf unterscheidet sich deutlich von der bei Aktienorders – und ist oft komplexer. Anleger sollten sich bewusst sein, dass nicht nur beim Kauf, sondern auch laufend während der Haltedauer Kosten entstehen können.

Die wesentlichen Kostenbestandteile sind:

  • Ausgabeaufschlag (Agio)Bei aktiv gemanagten Fonds kann ein Ausgabeaufschlag von bis zu 5 % des Anlagebetrags anfallen. Dieser wird sofort beim Kauf abgezogen und ist ein Vertriebsentgelt. Viele Direktbanken und freie Finanzberater gewähren teilweise oder vollständige Rabatte darauf.
  • Ordergebühr / TransaktionskostenBeim Erwerb über die Börse (z. B. bei ETFs) oder Fondsplattformen fallen Handelsgebühren an – meist in Form einer fixen Ordergebühr oder einer prozentualen Abwicklungspauschale.
  • Laufende Kosten (TER)Die Total Expense Ratio gibt an, welche Kosten jährlich auf Fondsebene anfallen (z. B. Managementgebühren, Verwaltungsgebühren). Sie wird dem Fondsvermögen entnommen und mindert die Wertentwicklung.
  • PerformancegebührenEinige aktiv gemanagte Fonds verlangen eine erfolgsabhängige Gebühr, wenn bestimmte Zielmarken übertroffen werden. Diese Kosten sind nicht bei allen Fonds relevant, sollten aber beachtet werden.

Kosten wirken sich direkt auf die Rendite aus. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis des gewählten Fonds – besonders bei längerfristigen Anlagen.

Fazit

Eine Fondsorder ist für viele Anleger ein vergleichsweise einfacher, oft unterschätzter Schritt. Doch gerade durch die Vielzahl an Fondsarten, Orderwegen und Gebührenmodellen sollte jeder Kauf gut vorbereitet sein. Wer die erforderlichen Informationen gezielt bereitstellt, den technischen Ablauf versteht und sich über Kostenfolgen im Klaren ist, kann bessere Entscheidungen treffen – sowohl bei der Auswahl des Fonds als auch bei der konkreten Ordergestaltung.

Langfristig profitieren Anleger, die sich mit der Mechanik des Fondskaufs vertraut machen, nicht nur finanziell, sondern auch in der Fähigkeit, ihre Geldanlage souverän und bewusst zu steuern.

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