Noch immer geht die Angst vor einer neuen Finanzkrise um

Das Risiko einer Finanzkrise besteht weiterhin Finanzaufsicht hat gelernt

Noch immer geht die Angst vor einer neuen Finanzkrise um. Zwar haben die staatlichen Institutionen in den letzten Jahren die Regularien für Finanzinstitute deutlich verschärft, doch die hohe Verschuldung vieler Staaten ist geblieben.

Am 15. September 2018 ist es genau zehn Jahre her, dass Lehmann Brothers Insolvenz anmelden musste. Die Folgen der anschließenden Finanzkrise sind bis heute nicht vollkommen überwunden. Nach dem Zusammenbruch der US-amerikanischen Investmentbank haben die Aufsichtsbehörden vieler Länder ihren Banken deutlich straffere Zügel angelegt, um solche katastrophalen Szenarien in Zukunft zu vermeiden. Das Risiko einer Finanzkrise ist dennoch nicht gebannt. Experten warnen, dass die weltweite Schuldenlast - die eigentliche Ursache der Krise - nicht beseitigt wurde. Im Gegenteil: Die viel zu hohe Verschuldung der Weltwirtschaft hat 2017 ein neues Rekordniveau erreicht. Doch es hat auch Fortschritte gegeben.

Finanzsysteme sind im vergangenen Jahrzehnt stabiler geworden

Das jedenfalls ist die übereinstimmende Einschätzung von Bundesbankpräsident Jens Weidmann und den Verantwortlichen der Zentralbank für internationalen Zahlungsausgleich. 

Folgende Veränderungen haben zu dieser Stabilisierung beigetragen:  

  • Banken haben mehr Eigenkapital und sind darum widerstandsfähiger gegen Krisen.
  • Boni an Banker dürfen erst mit Verzögerung ausgezahlt werden.
  • Eigenhandel der Banken wurde eingeschränkt.
  • Insbesondere die beiden letzten Punkte sollen hochriskante Geschäfte der Banken eindämmen.  

Entschlossenes Handeln der Amerikaner

Die US-Regierung hat unmittelbar und sehr energisch auf die Lehmann-Pleite reagiert. Sie sorgte mit staatlicher Zwangskapitalisierung dafür, dass die amerikanischen Banken ihre Bilanzen innerhalb kurzer Frist bereinigten. Der Erfolg blieb nicht aus: Heute verfügen die US-Banken über ein üppiges Eigenkapitalpolster und melden in jedem Quartal satte Gewinne. 

Verliert die italienische Regierung das Vertrauen der Finanzmärkte, dürfte das heftige Reaktionen auslösen."

Europäer haben wertvolle Zeit verloren

Mit der strikten Sanierung haben sich die USA einen soliden Wettbewerbsvorteil verschafft. In Europa hingegen folgte der Finanzkrise die Euro-Staatsschuldenkrise. Sie sorgt für Unsicherheit, denn in einigen EU-Ländern gibt es Widerstand gegen die Vorgaben der Finanzaufsicht

Die Bilanzen einiger südeuropäischer Banken sind durch faule Kredite und hohen Risiken aus Staatsanleihen belastet. Noch immer gibt es die Möglichkeit, Staatsanleihen als risikolos einzustufen. Auf diese Weise stützt die Politik die Banken, um ihre Finanzquellen nicht zu verlieren. Die Gefahr ist offensichtlich: Verliert beispielsweise die italienische Regierung das Vertrauen der Finanzmärkte, dürfte das heftige Reaktionen auslösen, die auch wieder den Steuerzahler treffen.

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