Das Wissen um Geldanlage, Finanzen und Geld überhaupt ist in Deutschland dünn gesät

Wissenslücken bei der Altersvorsorge Finanzwissen unterentwickelt

Das Wissen um Geldanlage, Finanzen und Geld überhaupt ist in Deutschland dünn gesät. Einige Studien haben sich mit diesem Thema befasst und kamen zu einem erschütternden Ergebnis: Die Wissenslücken sind gravierend.

Wie eine Befragung, die von Kantar Emnid unter mehr als 1.000 Teilnehmern erhoben wurde, belegt, schätzt nur rund ein Drittel der Deutschen ein, in der Schule relevantes Wissen zum Thema Finanzen vermittelt bekommen zu haben. Gleichzeitig erkennen viele der Teilnehmer die eigenen Defizite bei verschiedenen Finanzthemen an. Ganz anders sehen das hingegen die darüber hinaus befragten 600 Experten, die sich aus der Finanzbranche, der Lehrerschaft, den Medien, dem Verbraucherschutz und der Politik rekrutierten.

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Bevölkerung und Experten - unterschiedliche Einschätzung der Finanzkompetenzen

Die Hälfte der Experten war sich darin einig, dass zusätzliche Kenntnisse über die Anlageformen Aktien und Fonds wichtig wären. Bei den befragten Bürgern hingegen sah dies nur jeder Dritte so. Das könnte erklären, warum der Anteil der Aktionäre laut Daten des Deutschen Aktieninstitutes DAI nur bei 14 Prozent der Deutschen liegt. Aber auch bei der Bewertung des in Deutschland verbreiteten Finanzwissens gehen die Meinungen weit auseinander: Schätzen sich die befragten Bürger mit der Note 2,5 recht gut ein, sehen die Experten hier nur eine 3,8 als gerechtfertigt an, sie würden nur rund fünf Prozent mit gut oder sehr gut bewerten. 

Eines der größten Defizite wurde beim Thema Altersvorsorge verortet, hier waren rund 89 Prozent der Teilnehmer selbstkritisch. Aber auch der Bereich Zinsen und Schulden schnitt bei den Befragten zu 79 Prozent schlecht ab, gefolgt von Zinsen und Sparen bei 76 Prozent und Versicherungen bei 72 Prozent der Deutschen.

Eines der größten Defizite wurde beim Thema Altersvorsorge verortet, hier waren rund 89 Prozent der Teilnehmer selbstkritisch."

Positiv hingegen ist die Einschätzung, dass das Wissen um persönliche Finanzen und Geld für die Teilnehmer noch wichtiger als Gesundheit, Politik oder auch Ernährung ist. Allerdings zeigte die Studie auch, dass die Experten zwar durchaus die Relevanz einschätzen können, sich jedoch im Verhältnis wenig damit beschäftigen.

Nach den Ursachen für die erhebliche Wissenslücken befragt, sahen die Experten die Gründe zu 73 Prozent in der fehlenden Auseinandersetzung mit dem Thema in den Familien und zu 55 Prozent in den Schulen. Ähnlich stelle sich die Situation jedoch auch bei politischen Themen dar. Um die Situation zu verbessern, genüge es demnach nicht, in den Schulen verstärkt Finanzbildung zu betreiben.

Hier sind auch die Unternehmen gefragt, die intern entsprechende Weiterbildungen anbieten sollten. Fakt ist, ohne ein drastisches Umdenken in Politik, Bildung, Familie und Wirtschaft wird diese Aufgabe nicht in absehbarer Zeit zu lösen sein.

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