Vielleicht der Beginn eines globalen Handelskriegs

Protektionismus im Vormarsch Gefahr von Handelskriegen

Als Donald Trump seine Präsidentschaft antrat, ging die Angst vor einem neuen Protektionismus um die Welt. Doch dann tat sich etliche Monate außer starken Worten wenig. Erst in den letzten Wochen ließ der US-Präsident mit diversen Strafzöllen Taten folgen. Die EU und China drohen mit Gegenmaßnahmen. Es ist vielleicht der Beginn eines globalen Handelskriegs.

So viel Aufsehen die Trump'schen Aktionen erregen, protektionistische Maßnahmen sind keineswegs eine "Spezialität" des US-Präsidenten. Sie haben eine lange Tradition und werden auch von anderen Staaten gerne eingesetzt. Nur die Inszenierung ist meist nicht so spektakulär. Auch die EU und Exportweltmeister Deutschland nehmen sich davon nicht aus. Nicht immer geht es dabei um Strafzölle. Oft sind es subtilere Mittel, mit denen der freie Welthandel behindert wird.

Es ist nicht nur Donald Trump 

Tatsächlich scheint derzeit eine Ära zu Ende zu gehen. Jahrelang war unter dem Zeichen der Globalisierung die Beseitigung von noch bestehenden Handelsschranken propagiert worden. Alle wichtigen Industrieländer bekannten sich zum Ziel eines freien Welthandels. Mit Freihandelsabkommen wie NAFTA, AFTA und anderen wurde der Weg dahin geebnet. Dabei ging es nicht nur um den Abbau von Zöllen, sondern auch um die Beseitigung sogenannter "nicht-tarifärer" Handelshemmnisse. 

Eines der letzten großen Vorhaben dieser Art war unter Obama das Transpazifische Freihandelsabkommen, es wurde von Nachfolger Donald Trump umgehend auf Eis gelegt. Es ist aber nicht nur Trump. Wer sich an die Widerstände bei uns gegen CETA und das TTIP-Abkommen erinnert, wird zugestehen müssen, dass die Idee des Freihandels auch in Europa viele Gegner hat.

Protektionismus ist der EU keineswegs fremd. Nicht immer geht es dabei um die Behinderung von Importen. Oft ist Exportförderung sogar noch wichtiger. 

Tatsächlich scheint derzeit die Ära Globalisierung zu Ende zu gehen."

China und Europa im Visier 

Für die USA steht der Kampf gegen Billig-Importe eindeutig im Fokus. Die Strafzölle sollen die heimische Industrie schützen, die in einigen Bereichen nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Besonders auf China sind die Maßnahmen gerichtet, aber auch auf die EU und hier gerade Deutschland.

Mexiko und Kanada als unmittelbare Nachbarn der Vereinigten Staaten bleiben dagegen einstweilen verschont. Hier sollen Schäden für die Funktion als "verlängerte Werkbank" der USA vermieden werden.

Auf die weitere Entwicklung darf man gespannt sein.

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