Gold als Inflationsschutz

Meinung eines Profis Goldpreis 2025 über 3.000 US-Dollar

Der Goldpreis könnte bis 2025 die Marke von 3.000 US-Dollar pro Unze überschreiten, glaubt Nitesh Shah, Rohstoffexperte von Wisdomtree. Seine Prognose stützt sich auf eine Kombination von wirtschaftlichen und geopolitischen Faktoren, die den Goldpreis beflügeln könnten.

Insbesondere die Inflationserwartungen, das Zinsumfeld, geopolitische Unsicherheiten sowie die Rolle des US-Dollars könnten die Nachfrage nach Gold in den kommenden Jahren deutlich erhöhen. Diese Faktoren sprechen für Gold als sicherem Hafen und Inflationsschutz und könnten dem gelben Metall neue Höhen bescheren.

1. Gold als Inflationsschutz

Ein wesentlicher Faktor für die zu erwartende Wertsteigerung ist die Inflationsentwicklung. Shah argumentiert, dass die globalen Inflationsraten auch weiterhin erhöht bleiben dürften. Die expansive Geldpolitik und umfassenden Konjunkturprogramme, die viele Regierungen und Zentralbanken in den letzten Jahren aufgesetzt haben, um wirtschaftliche Krisen zu bewältigen, führen zu einem anhaltenden Preisdruck. Insbesondere die USA und die Eurozone haben massiv Geld in ihre Volkswirtschaften gepumpt, was zu einem erhöhten Inflationsrisiko führt. Gold wird traditionell als Schutz gegen Inflation betrachtet, da sein Wert in inflationären Zeiten tendenziell steigt. Wenn die Inflationserwartungen anhalten, könnte dies die Nachfrage nach Gold als Absicherung verstärken und den Preis weiter in die Höhe treiben.

2. Die Rolle der Zinspolitik

Ein weiterer wichtiger Faktor für den Goldpreis ist das Zinsumfeld. Nitesh Shah geht davon aus, dass die Zentralbanken, insbesondere die US-Notenbank (Fed), aufgrund des Inflationsdrucks die Zinsen nur langsam und moderat senken werden.

Obwohl die Zinsanhebungen der letzten Jahre dazu beigetragen haben, die Inflation einzudämmen, wird eine Rückkehr zu extrem niedrigen Zinsen erwartet, wenn sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt. Da niedrige Zinsen die Opportunitätskosten für das Halten von Gold reduzieren – Gold wirft keine Zinsen ab – wird es für Investoren attraktiver, die in einem Niedrigzinsumfeld nach alternativen Anlageklassen suchen.

Die Erwartung fallender Realzinsen, also des inflationsbereinigten Zinssatzes, ist daher ein starker Treiber für den Goldpreis.

3. Geopolitische Spannungen und Unsicherheit

Geopolitische Spannungen, wie sie sich in den Beziehungen zwischen den USA und China oder auch durch den Krieg in der Ukraine zeigen, spielen eine wesentliche Rolle für die Goldnachfrage. Gold gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Wenn politische Unsicherheiten bestehen, neigen Anleger dazu, vermehrt in Gold zu investieren, um ihr Kapital gegen mögliche Marktturbulenzen abzusichern. Auch Shah geht davon aus, dass die geopolitischen Unsicherheiten in den kommenden Jahren zunehmen werden, was den Goldpreis weiter anheizen könnte. Der zunehmende Wettbewerb zwischen den Großmächten und die weltweiten Konflikte könnten viele Anleger dazu veranlassen, ihr Portfolio mit Gold zu diversifizieren, um sich gegen mögliche Marktverwerfungen abzusichern.

4. Die Schwäche des US-Dollars

Eine weitere Variable, die den Goldpreis beeinflussen könnte, ist die erwartete Schwäche des US-Dollars. Gold wird in US-Dollar gehandelt, sodass ein fallender Dollar die Nachfrage nach Gold ankurbeln könnte, da es für ausländische Investoren günstiger wird. In einem Umfeld mit steigender Inflation und niedrigen Zinsen könnten Investoren zudem das Vertrauen in den US-Dollar als Wertaufbewahrungsmittel verlieren. Shah geht davon aus, dass diese Faktoren zu einer langfristigen Schwächung des US-Dollars beitragen werden, was wiederum den Goldpreis in die Höhe treiben könnte.

5. Zentralbanken als Goldkäufer

Anleger sollten die Marktbedingungen genau beobachten, denn Veränderungen im Zinsumfeld oder politische Entwicklungen können den Goldpreis stark beeinflussen."

Ein bedeutender Faktor für die Goldpreisentwicklung ist auch die Kaufaktivität der Zentralbanken. In den letzten Jahren haben viele Zentralbanken, besonders die aus Schwellenländern wie China, Russland und Indien, ihre Goldreserven kontinuierlich ausgebaut. Shah sieht hier eine Fortsetzung dieses Trends. Gold gilt für Zentralbanken als Reserveanlage und stabilisierendes Element in Krisenzeiten. Die Diversifizierung von US-Dollar-dominierten Reserven hin zu Gold könnte ebenfalls dazu führen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt und den Preis weiter steigen lässt. Dieser Trend dürfte anhalten, da viele Zentralbanken aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten und Währungsschwankungen nach Stabilität streben.

6. Angebotsengpässe und die Rolle der Goldminen

Auf der Angebotsseite könnten ebenfalls Faktoren bestehen, die den Goldpreis unterstützen. Der Goldabbau ist aufwändig und teuer, und neue Goldvorkommen zu finden und abzubauen wird immer schwieriger. Minengesellschaften stehen vor großen Herausforderungen in Form von Umweltauflagen, steigenden Kosten und teilweise politisch schwierigen Abbaubedingungen in wichtigen Förderländern. Sollte die Goldnachfrage anhalten, könnte es daher zu einem Angebotsengpass kommen. Ein begrenztes Angebot bei steigender Nachfrage treibt den Preis zusätzlich.

7. Der Einfluss von ETFs auf die Goldnachfrage

Gold-ETFs und ETCs haben in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen und tragen zur steigenden Goldnachfrage bei. Die leichte Handelbarkeit und Verwahrung von Gold-ETFs ermöglicht es privaten wie institutionellen Investoren, einfach in Gold zu investieren. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit steigt häufig die Nachfrage nach Gold-ETFs. Shah geht davon aus, dass dieser Trend anhält, da Anleger ihre Portfolios diversifizieren und sich gegen die Unsicherheiten an den Finanzmärkten absichern möchten. Die zunehmende Nachfrage nach Gold-ETFs dürfte ebenfalls zur Preissteigerung beitragen, insbesondere wenn neue Unsicherheiten auf den Märkten auftreten.

Fazit

Nitesh Shahs Prognose für den Goldpreis von über 3.000 US-Dollar pro Unze bis 2025 ist keineswegs unrealistisch, wenn die genannten Faktoren wie erwartet eintreten. Anhaltender Inflationsdruck, niedrige Zinsen, geopolitische Unsicherheiten und die Schwäche des US-Dollars sprechen dafür, dass Gold als sicherer Hafen und Inflationsschutz immer gefragter wird. Gleichzeitig schränkt die Angebotsseite durch die Herausforderungen im Abbau die Verfügbarkeit ein, was die Nachfrage zusätzlich befeuert. Die Zentralbanken könnten weiterhin Gold als wichtige Reserveklasse stärken, und die Rolle der Gold-ETFs sorgt für Liquidität und einfachen Zugang für viele Investoren.

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