Der Dollar hat in den vergangenen Monaten u.a. wegen der guten US-Konjunkturentwicklung an Boden gewonnen

Commerzbank Goldpreis wird wieder steigen

Vor ziemlich genau einem Jahr erreichte der Goldpreis neue Rekordstände. Anfang August 2020 kostete eine Feinunze Gold kurzzeitig über 2.000 Euro. Seither zeigt der Kurs mit vielen Schwankungen eher nach unten - eine Möglichkeit, jetzt günstig einzukaufen? Ja, meint die Commerzbank.

Aktuell notiert Gold unterhalb der 1.800 Euro-Marke und damit mehr als 13 Prozent unter seinen Rekordkursen vor einem Jahr. Das ist für die Edelmetall-Experten des Frankfurter Geldhauses "zu billig". Sie sehen für Gold ein deutliches Wertsteigerungspotential bis zum Jahresende und prognostizieren einen Goldpreis um die 1.900 Euro.

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Erholung nach Preisrutsch im Juni?

Nach einem Kursanstieg sah es beim gelben Edelmetall zuletzt gar nicht aus. Nach einem Zwischenhoch Ende Mai/Anfang Juni, als die 1.900 Euro-Marke bereits erreicht war, gab der Goldpreis deutlich nach. Für den Kursrückgang werden verschiedene Gründe genannt. Vordergründig verursachten spekulative Verkäufe den Preisrutsch. Dieser fand aber vor dem Hintergrund eines erstarkenden Dollars und steigender Realrenditen bei 10jährigen US-Staatsanleihen statt. Zwischen Dollarkurs, den Zinsen im Dollar-Raum und dem Goldpreis besteht stets ein Zusammenhang.

Der Dollar hat in den vergangenen Monaten u.a. wegen der guten US-Konjunkturentwicklung an Boden gewonnen. Ein weiterer Grund für den Dollar-Anstieg: die sich mehrenden Anzeichen für einen künftig strikteren geldpolitischen Kurs der Fed. Angesichts der deutlich gestiegenen Inflation in den USA nimmt der Druck zu, die geldpolitischen Zügel anzuziehen. Auch die Fortschritte bei der Corona-Bekämpfung dürften Unsicherheitsgefühle verringert und mehr Optimismus vermittelt haben - Gold war daher als sicherer Hafen weniger gefragt.

Im Vergleich mit anderen Anlageklassen ist Gold jedenfalls aktuell zu schlecht bewertet, so die Commerzbank."

Kurstreiber Unsicherheit und Inflationsängste

Inzwischen stellt sich die Lage wieder etwas anders dar. Die vierte Corona-Welle erfasst derzeit viele Länder rund um den Globus, Impffortschritte verlangsamen sich und Unsicherheiten nehmen wieder zu, seit der Konjunkturmotor im Fernen Osten nicht so gut läuft wie erhofft. Die Inflation bleibt derweil auf einem hohen Niveau und Zweifel werden größer, ob es sich um ein vorübergehendes Phänomen handelt, wie von vielen Notenbankern gesagt.

Im Vergleich mit anderen Anlageklassen ist Gold jedenfalls aktuell zu schlecht bewertet, so die Commerzbank-Experten. Wächst die Unsicherheit wieder und verstärken sich Inflationsängste, dürfte Gold erneut gefragt sein. Von daher könnten die Frankfurter Banker mit ihrer Einschätzung durchaus Recht haben.

 

 

Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de

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