Die Automobilindustrie ist weltweit im Umbruch

Umbruch Größe ist in der Autobranche gefordert

Die Automobilindustrie ist weltweit im Umbruch. Während in vielen Ländern Nachholbedarf bei der Motorisierung besteht, stehen die Hersteller in den entwickelten Industriestaaten vor ganz neuen Herausforderungen. Die Rolle des Autos wird angesichts des Klimawandels zunehmend in Frage gestellt. Umweltfreundlichkeit, neue Antriebsformen und die Digitalisierung erfordern gewaltige Investitionen.

Autokonzerne, die heute schon groß sind, sind angesichts dieses Strukturwandels vielleicht noch nicht groß genug. Wohl auch vor diesem Hintergrund sind die jetzt bekannt gegebenen Fusionspläne zwischen PSA Peugeot Citroën und Fiat Chrysler zu sehen. Beim Gelingen des Zusammenschlusses würde ein französisch-italienisch-amerikanischer Automobilriese entstehen - der viertgrößte Autohersteller weltweit. Mit Opel als Teil von PSA wäre sogar ein deutscher Farbtupfer dabei.

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Größe allein noch kein Erfolg

Die angestrebte Fusion ist ein Coup und sorgte für eine handfeste Überraschung, nachdem vor nicht allzu langer Zeit ein Fusionsversuch von PSA-Konkurrent Renault mit Fiat Chrysler gescheitert war. Der Börsenwert des neuen Konzerns würde bei rund 50 Mrd. US-Dollar liegen, rechnet man die aktuellen Marktwerte beider Partner zusammen. Nur VW, Toyota und die Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi bringen noch mehr auf die Waage.

Nun ist schiere Größe alleine noch keine Erfolgsgarantie. Unvergessen ist der Zusammenschluss von Daimler und Chrysler. Die DaimlerChrysler-Ära von 1998 bis 2007 war eher eine Leidensgeschichte und alles andere als erfolgreich. Sie endete mit der Rückgängigmachung der Fusion und Chrysler wandte sich in der Folge Fiat zu. Diese Zusammenarbeit lief bis dato besser. Doch um sich auf die Zukunft auszurichten, reicht das offenbar nicht.

Es könnte also eine typische Win-Win-Situation entstehen."

Gegenseitig Märkte besser ausschöpfen

Ein wesentliches Argument für die Fusion ist eine bessere Ausschöpfung von Marktpotentialen. Fiat Chrysler war in den letzten Jahren vor allem in Amerika erfolgreich, während die Anteile am europäischen Markt schrumpften. Mit den Marken Jeep und Dodge Ram verfügt der Konzern dort über zwei starke Angebote, außerdem besteht ein dichtes Händlernetz. Auf letzteres hat man es bei PSA Peugeot Citroën besonders abgesehen. Denn in den USA ist PSA bisher kaum vertreten. Der Einstieg in eine vorhandene Vertriebsstruktur würde den Markteintritt nachhaltig erleichtern. Dafür punktet PSA in Europa und gleicht die Schwächen von Fiat Chrysler aus. Es könnte also eine typische Win-Win-Situation entstehen. Auf die weitere Entwicklung darf man gespannt sein.

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