Starker Preisrückgang bei Wohnimmobilien

Neu nachdenken Historischer Preisverfall bei Immobilien

Jahrelang kannten die Immobilienpreise nur die Richtung nach oben. In 2022 begann sich der Markt zu drehen. Jetzt verzeichnet das Statistische Bundesamt den stärksten Preisrückgang bei Wohnimmobilien, seit die Behörde im Jahr 2000 mit der Marktbeobachtung startete.

Danach sind die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen im ersten Quartal 2023 um fast sieben Prozent gesunken. Im Vergleich zum letzten Quartal 2022 beträgt der Rückgang drei Prozent. Besonders ausgeprägt ist der Preisverfall in begehrten Großstädten. Wohnhäuser waren hier 10,4 Prozent günstiger zu haben als im gleichen Vorjahresquartal, Eigentumswohnungen waren 6,4 Prozent billiger.

Boden bei den Immobilienpreisen noch nicht erreicht

Dass die Preise in den Großstädten überdurchschnittlich zurückgegangen sind, hängt wohl auch damit zusammen, dass hier der Preisauftrieb in der Vergangenheit besonders ausgeprägt war. Das gilt gerade für die sogenannten TOP 7-Städte: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Mancherorts wurde bereits eine Immobilienblase gesehen. Die aktuelle Entwicklung kann zwar nicht als Crash bezeichnet werden, aber aus den Immobilienpreisen ist sprichwörtlich "die Luft raus".

Die Zahlen des Statistischen Bundesamts decken sich mit Erhebungen eines großen Maklerportals. Dessen Daten weichen im Nachkommabereich von den amtlichen Zahlen ab, bestätigen aber den Preistrend. Nach Einschätzung der Portalbetreiber hat sich der Preisrückgang im Vergleich zu den Vormonaten zwar etwas verlangsamt, der Boden sei aber noch nicht erreicht.

Teurere Immobilienfinanzierungen bewirken Kaufzurückhaltung

Ein wesentlicher Grund für den Preisrückgang sind schwieriger gewordene Finanzierungsbedingungen. Der fortgesetzte Zinsanstieg hat Immobilienfinanzierungen nachhaltig verteuert. Potentielle Käufer versuchen inzwischen, die höheren Zinskosten durch mehr Eigenkapital abzufedern. Dem Maklerportal zufolge ist der Eigenkapitalanteil im Schnitt im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte auf 20 Prozent gestiegen. Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem geplanten Heizungsgesetz der Bundesregierung haben wohl auch zur Kaufzurückhaltung beigetragen.

Die aktuelle Entwicklung kann zwar nicht als Crash bezeichnet werden, aber aus den Immobilienpreisen ist sprichwörtlich "die Luft raus"."

Bundesweit hat sich das Immobilienangebot nach den Portaldaten in den ersten drei Monaten 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 2,1 Prozent erhöht. Dem stand ein Nachfragerückgang von 2,4 Prozent gegenüber. Steigendes Angebot bei sinkender Nachfrage - nach den Gesetzen des Marktes bedeutet das rückläufige Preise.

Besonders viele Immobilien kamen laut Maklerportal in Norddeutschland (Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein) auf den Markt. Besonders ausgeprägt war der Nachfragerückgang in Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein.

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