Gemeinhin gelten Immobilien als wertbeständiges und sicheres Investment

Kaum jemand will es glauben Immobilien taugen nicht zur Geldanlage

Gemeinhin gelten Immobilien als wertbeständiges und sicheres Investment. Die stark gestiegenen Preise verheißen dabei sogar einen satten Gewinn, wenn ein Objekt nach einiger Zeit wieder verkauft wird. Und zwischenzeitlich bieten Mieteinnahmen gut kalkulierbare Erträge.

Sind also Immobilien eine gute Geldanlage? Zweifel sind angebracht. Denn ganz so rosig, wie sich die Lage aus Investoren-Sicht darstellen mag, sind die Verhältnisse doch nicht. Und wer ein Objekt aus Renditegründen erwirbt, benötigt vor allem drei Dinge: viel Geld, Geduld und einen langen Atem.

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Veräußerungsgewinn und Mieterträge - nicht garantiert

Generell gilt: ein Immobilien-Investment bedeutet immer ein längerfristiges Engagement, bei dem der Ausstiegszeitpunkt unsicher ist. Denn mögen die Preise auch heute steigen, wie die Lage in zehn Jahren aussehen wird, vermag niemand seriös zu sagen. Um überhaupt Gewinn zu erzielen, muss sich das Objekt schon ein gutes Stück teurer verkaufen lassen. Denn die Nebenkosten beim Immobilienerwerb - Notar- und Grundbuchkosten, Grunderwerbsteuer, ggf. Maklergebühren - müssen erst einmal wieder hereingeholt werden. Sie machen um die zehn Prozent des eigentlichen Immobilien-Wertes aus. Wer also beim Verkauf nur etwa zehn Prozent mehr erzielt als beim Erwerb, hätte mal gerade einen Verlust vermieden.

Auch das mit den Mieterträgen ist nicht ganz so einfach. Mal angenommen, es gelingt, stets seriöse Mieter zu finden, die ihre Miete immer pünktlich zahlen, und es gibt keine längeren Leerstände, stehen den Mieteinnahmen nichtsdestotrotz erhebliche Kosten gegenüber. Sie fallen für laufende Objekt-Bewirtschaftung, die Instandhaltung und Reparaturen an. Nur was nach Abzug dieser Kosten übrig bleibt, ist "echter" Ertrag. 

Wer also beim Verkauf nur etwa zehn Prozent mehr erzielt als beim Erwerb, hätte mal gerade einen Verlust vermieden."

Ein Investment mit Risiko und fehlender Streuung

Und was eine Immobilie wert ist, hängt nicht nur von der allgemeinen Marktlage ab, sondern auch von den Gegebenheiten im Einzelfall. Letztlich entscheiden die Lage, der Zustand und das Umfeld über den Wert. Ein quasi automatischer Wertanstieg ist nicht garantiert. 

Ein Immobilien-Investment ist daher stets mit Risiko behaftet. Da wirkt es sich besonders ungünstig aus, wenn man praktisch seine ganzen Rücklagen in die Immobilie stecken muss und keine Spielräume für andere Investments bleiben. Ein solches Klumpen-Risiko ist eine Wette, bei der letztlich der Glücksfaktor entscheidet. 

Das Immobilien-Spiel kann aufgehen, muss es aber nicht. Wer systematisch Vermögen aufbauen will, sollte lieber über Alternativen nachdenken.

 

 

Autor: Tobias Riefe

 

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