Die 200-Tage-Linie ist der Durchschnittskurs der letzten rund neun Monate

200-Tage-Linie Kaufzonen statt Kaffeesatz

Robuste Einstiegsmarken entstehen dort, wo Preis, Ertragserwartung und Marktteilnahme zusammenpassen.

Jetzt kaufen – oder noch warten?“ Diese Frage fühlt sich an wie Kaffeesatzlesen. Besser ist ein Plan mit Kaufzonen: Bereiche, in denen Preis, Ertragserwartung und Marktumfeld zusammenpassen. Sie müssen den Tiefpunkt nicht treffen. Es reicht, dort zu handeln, wo die Wahrscheinlichkeit spricht – mit klaren Regeln und kleinen Schritten.


Was ist eine Kaufzone?

Eine Kaufzone ist ein Preisbereich, in dem drei Dinge gleichzeitig vernünftig aussehen:

  1. Der Trend ist nicht mehr gegen Sie (200-Tage-Linie als Rahmen).
  2. Die Gewinnerwartungen der Unternehmen stabilisieren sich oder drehen nach oben.
  3. Genügend Marktteilnehmer machen mit (Marktbreite), damit der Aufschwung getragen ist.

Kaufzonen sind keine punktgenauen Marken.

Sie definieren Spielräume und Staffeln – so kaufen Sie ruhig, wiederholbar und ohne Mutprobe.


Baustein 1: Der Trendrahmen (200-Tage-Linie)

Die 200-Tage-Linie ist der Durchschnitt der letzten 200 Handelstage. Notiert ein Index darunter und beginnt, diese Linie zurückzuerobern, schwächt sich der Abwärtssog. Das ist noch kein Freifahrtschein, aber ein Rahmen, in dem Käufe sinnvoller werden. Idee: Erst wenn der Preis nicht mehr klar unter dem Durchschnitt liegt, öffnen Sie die erste kleine Tranche.


Baustein 2: Gewinnrevisionen – die Fundamentalseite

Gewinne sind der Treibstoff für Kurse. Wenn Analysten ihre Prognosen für die nächsten zwölf Monate seltener senken oder wieder leicht anheben, deutet das auf Bodenbildung bei den Unternehmen hin. Das muss kein großer Sprung sein; entscheidend ist die Richtung. Stabilität hier macht Einstiege robuster als ein Blick nur auf den Chart.


Baustein 3: Marktbreite – trägt der Aufschwung?

Steigt ein Index allein wegen weniger Schwergewichte, ist der Boden brüchig. Besser ist, wenn viele Aktien den Anstieg mitgehen. Ein einfacher Check: In Medien oder Monatsberichten wird genannt, wie groß der Anteil der Aktien über ihrer 200-Tage-Linie ist, oder wie viele Sektoren positiv tendieren. Je breiter, desto tragfähiger.


So setzen Sie Kaufzonen um – in drei Schritten

Kaufzonen ersetzen das Raten durch Regeln: Der Trend liefert den Rahmen, Gewinnrevisionen prüfen die Fundamentalseite, und die Marktbreite zeigt, ob der Aufschwung trägt."

  • Einstieg staffeln: Teilen Sie Ihre geplante Summe in 2–3 Tranchen. Erste Tranche, wenn der Index die 200-Tage-Linie zurückerobert; zweite Tranche, wenn Gewinnrevisionen nicht mehr fallen; dritte, wenn die Marktbreite anzieht.
  • Klare Ausstiegsregeln: Fällt der Markt deutlich wieder unter die 200-Tage-Linie und kippen die Revisionen erneut, pausieren Sie weitere Käufe oder drehen die letzte Tranche zurück.
  • Größe im Blick: Pro Tranche nur einen überschaubaren Teil der Gesamtanlage bewegen – so bleibt Luft für Nachkauf oder Korrektur.

Häufige Fehler – und die einfache Abhilfe

  • Alles auf eine Karte: Einmaliger Großeinstieg verstärkt das Bauchgrummeln. Staffeln senkt den Druck.
  • Nur auf Charts starren: Ohne Blick auf Gewinne ist der Einstieg wacklig. Ein kurzer Check der Revisionen hilft.
  • Breite ignorieren: Wenn nur wenige Aktien ziehen, kann es brüchig sein. Besser warten, bis mehr mitmachen.

Wie das zum Depot passt

Kaufzonen sind ein Einstiegswerkzeug, kein Ersatz für die Grundmischung. Legen Sie Ihre Zielaufteilung (z. B. Aktien/Anleihen) fest und nutzen Sie Kaufzonen, um freie Mittel in ruhigen, begründeten Schritten zu investieren. Parallel hilft Rebalancing: Nach Anstiegen die Mischung sanft zurückführen; nach Rückgängen behutsam aufstocken. Beides zusammen – Kaufzonen plus Rebalancing – ergibt einen wiederholbaren Prozess.


Fazit

Kaufzonen ersetzen das Raten durch Regeln: Der Trend liefert den Rahmen, Gewinnrevisionen prüfen die Fundamentalseite, und die Marktbreite zeigt, ob der Aufschwung trägt. Mit Staffelungen und einfachen Ausstiegsregeln kaufen Sie dort, wo die Wahrscheinlichkeit auf Ihrer Seite ist – ruhig, nachvollziehbar und ohne Kaffeesatz.

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