Dass die KI den menschlichen Finanzberater ersetzt, ist nicht so schnell zu erwarten

Untersuchung KI im Bankenwesen

Künstliche Intelligenz wird viele Branchen grundlegend verändern. Auch Banken und andere Finanzdienstleister sind davon nicht ausgenommen. Hier beschäftigt man sich intensiv mit KI und ist bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen, um die neuen Technologien für sich nutzbar zu machen.

Nach einer Untersuchung des renommierten britischen Beratungs- und Datenanalyseunternehmens GlobalData Plc werden Retail Banken bis 2024 ca. 4,9 Mrd. US-Dollar in KI-Plattformen investiert haben. Das entspricht einer jährlichen Steigerungsrate von über 20 Prozent, bezogen auf das Ausgangsjahr 2019. KI-Anwendungen könnten ein enormes Wertschöpfungspotential besitzen. Es wird auf mehrere hundert Mrd. Dollar geschätzt.

Datenanalyse, Empfehlungen und effizientere Prozesse

Bis es so weit ist, diese Gewinne einzufahren, dürfte es allerdings noch etwas dauern. Vor den Erträgen steht zunächst die Investition. In der Vergangenheit waren die Geschäftsbanken nicht unbedingt Vorreiter in Sachen technischer Innovation. Bei der Digitalisierung mussten erst FinTechs auf den Plan treten, um bei "klassischen" Geldinstituten für den nötigen Digitalisierungsschub zu sorgen.

Große Chancen dürften KI-Anwendungen vor allem bei Datenanalysen und der darauf basierenden Generierung von Handlungsempfehlungen besitzen. Banken verfügen wie kaum eine andere Branche über ungeheure Datenmengen. Sie betreffen die Finanzmärkte, aber auch das Zahlungsverhalten und Finanzgebaren ihrer Kunden. Bewegungen auf dem Girokonto geben Einblick in Lebensgewohnheiten, den Lebensstandard und Präferenzen der Kontoinhaber. Bisher ist dieser "Datenschatz" noch weitgehend ungehoben. KI-Anwendungen könnten es möglich machen, die Kundenbedürfnisse noch besser zu verstehen und die Beratung noch zielgerichteter zu gestalten. Mithilfe künstlicher Intelligenz könnten auch Entwicklungen auf Finanzmärkten besser erkannt und fundiertere Prognosen erstellt werden. Das kann der Beratungsqualität nur förderlich sein.

Große Chancen dürften KI-Anwendungen vor allem bei Datenanalysen und der darauf basierenden Generierung von Handlungsempfehlungen besitzen."

Kostenersparnisse bei Abwicklung und Back Office

Dass die KI den menschlichen Finanzberater ersetzt, ist allerdings nicht so schnell zu erwarten, mehr ist sie hier in der Assistenzfunktion gefragt. Kunden schätzen nach wie vor die menschliche Ansprache und stehen "künstlich-intelligenter" Beratung eher distanziert gegenüber.

Trotzdem sind die Rationalisierungspotentiale von KI nicht zu unterschätzen. Viele Prozesse in der Abwicklung und im Back Office dürften mit Hilfe intelligenter Anwendungen künftig auch ohne menschliche Arbeitskraft auskommen. Gerade unter den Gesichtspunkten der Effizienz-Optimierung und Kostenersparnis ist die KI für Geldhäuser auch von Interesse. Mancher klassische Arbeitsplatz könnte bald durch "Elektronen-Gehirne" ersetzt werden.

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