Das Gerangel um Staatshilfen für die Lufthansa scheint doch noch zu einem guten Ende zu kommen

Insolvenz zunächst vom Tisch Lufthansa nimmt Staatshilfen an

Das Gerangel um Staatshilfen für die Lufthansa scheint doch noch zu einem guten Ende zu kommen. Der Aufsichtsrat der Lufthansa hat jetzt dem Rettungspaket zugestimmt und auch die Auflagen von Seiten der EU akzeptiert. Die sind - wohl dank Intervention von deutscher Seite - sanfter ausgefallen als zunächst befürchtet.

Die unvorstellbare Summe von 9 Mrd. Euro soll die Lufthansa insgesamt bekommen. Davon sind 4,7 Mrd. Euro als stille Einlage vorgesehen, der Bund erwirbt außerdem im Rahmen einer Kapitalerhöhung 20 Prozent der Lufthansa-Aktien im Wert von 300 Mio. Euro. Eine weitere stille Einlage von 1 Mrd. Euro ist unter bestimmten Bedingungen in eine "offizielle" Beteiligung umwandelbar.

Bis zu 25 Prozent + 1 Aktie Staatsanteil

Der Staat würde in diesem Fall zusammen 25 Prozent der Lufthansa-Anteile plus eine Aktie halten und damit die Sperrminorität besitzen. Weitere 3 Mrd. Euro als KfW-Kreditfazilität mit 600 Mio. Euro privater Banken-Beteiligung runden das 9 Milliarden-Paket ab. Damit wird der Lufthansa die dringend benötigte Liquidität zur Verfügung gestellt. Diese wurde durch den Corona-Stillstand in den vergangenen Wochen arg strapaziert. Dem Vernehmen nach kostete die Airline jede Stunde des ruhenden Geschäftsbetriebes eine Million Euro.

Bis wieder ein einigermaßen normaler Flugbetrieb in Gang kommt, dürfte es noch Wochen, wenn nicht Monate dauern. Und bis der Flugumfang vor der Krise wieder erreicht ist, noch wesentlich länger. Der Wermutstropfen in dem Paket: die Lufthansa muss an den Drehkreuzen Frankfurt und München auf 24 Start- und Landerechte für jeweils bis zu vier Flugzeuge verzichten. Die gehen dann an die Konkurrenz. Das war der Preis der EU-Wettbewerbshüter für die Zustimmung zu dem Paket. Man fürchtete nach der staatlichen Rettung eine allzu starke Stellung der Lufthansa im europäischen Airline-Wettbewerb, obwohl auch die Konkurrenz Hilfe von den jeweiligen Regierungen erhält.

9 Mrd. Euro soll die Lufthansa insgesamt bekommen."

Lösung nach wochenlangem erbittertem Ringen

Eine außerordentliche Hauptversammlung muss jetzt dem Paket noch zustimmen und auch das offizielle O.K. der EU-Kommission steht noch aus. Bei beiden Punkten dürfte es sich um Formalitäten handeln. Damit neigt sich ein wochenlanges erbittertes Ringen um die Zukunft der Lufthansa dem Ende entgegen.

Mehrfach stand das Gelingen der Rettungsaktion in Frage, sogar eine geordnete Insolvenz im Schutzschirmverfahren schien nicht ausgeschlossen. Die ist jetzt vom Tisch.

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