In unsicheren Zeiten auf Sicherheit setzen

Star-Ökonom Roubini Mega-Risiken allerorten

"Dr. Doom" - "Dr. Untergang". Diese etwas herablassende Bezeichnung zog sich der US-Starökonom Nouriel Roubini zu, als er 2004 vor dem Platzen der Immobilienblase in den Vereinigten Staaten warnte. Spätestens die Finanzkrise 2007/2008 zeigte dann, dass er Recht gehabt hatte. Jetzt tritt Roubini wieder als Mahner und Warner auf. Ob man ihm diesmal mehr glaubt?

Der Professor an der zur New York University gehörenden Stern School of Business sieht uns auf eine Ära großer Unsicherheit zusteuern. Er spricht gar von wohlstandsbedrohenden Mega-Risiken, die miteinander vernetzt seien und sich gegenseitig beeinflussten. Und noch schlimmer: Notenbanken und Politik seien die Hände gebunden, um wirksam Krisen eindämmen und gegensteuern zu können. Die Zeiten der Sorglosigkeit gehörten endgültig der Vergangenheit an, so Roubinis Resümee.

Autorenbox (bitte nicht verändern)

Ein völlig verändertes Gefahrenbild

Für "Dr. Doom" hat sich das Gefahrenbild im Vergleich zu vor einigen Jahren völlig gewandelt. Er nennt dafür Beispiele: die Angst vor einer Hyper-Globalisierung sei der Furcht vor De-Globalisierung und zunehmendem Protektionismus gewichen. Habe man vor kurzem noch über Niedrigzinsen geklagt, sehe man jetzt hohe Zinsen als Bedrohung. Und musste lange eine vermeintlich drohende Deflationsspirale als Begründung für die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken zur Konjunkturstimulierung herhalten, befürchte man inzwischen Stagflation - eine anhaltende wirtschaftliche Schwäche bei gleichzeitig hoher Inflation.

Geopolitische Risiken und grundlegende Umbrüche

Lange aus dem Blick geraten sind geopolitische Risiken ebenso wie Pandemie-Gefahren. Inzwischen offensichtlich geworden, werden sie wieder bewusst wahrgenommen, so Roubini. Der Russland-Ukraine-Krieg mit seinen möglichen Weiterungen, der ewige Krisenherd Naher Osten, der China-Taiwan-Konflikt, das Ringen zwischen den USA und China um die Weltmachtstellung - das sind nur Beispiele für die Feststellung, dass die Welt alles andere als sicherer geworden ist. Corona hat gezeigt, wie ein Virus die Wirtschaft stillstehen lassen kann und die weltweiten Lieferketten stört.

Roubini spricht von wohlstandsbedrohenden Mega-Risiken, die miteinander vernetzt seien und sich gegenseitig beeinflussten."

Hinzu kommen grundlegende Veränderungen wie der Klimawandel, das Wachstum der Weltbevölkerung oder die digitale Revolution mit ihren Folgen für die Arbeitswelt.

In unsicheren Zeiten auf Sicherheit setzen

Angesichts dieser unsicheren "Gemengelage" rät Dr. Doom Anlegern, bei Investments auf Sicherheit zu setzen. Zum Beispiel auf kurzlaufende oder inflationsindexierte Staatsanleihen, Gold und Metalle, die bei der Klimaschutz-Transformation gebraucht werden. Auch Immobilien, die Nachhaltigkeits-Standards erfüllen, haben Platz in seinem Portfolio.

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.