BaFin Auflage N26 zahlt Bußgeld
Seit längerem steht die Berliner Direktbank N26 wegen unzureichender Vorbeugung im Bereich der Geldwäsche in der Kritik. Im Juni verhängte die BaFin deswegen ein saftiges Bußgeld.
Zunächst galt die 2013 gegründete Direktbank N26 als Überflieger. Vor allem bei jungen Leuten stieß das Angebot des Unternehmens auf reges Interesse, weil sich diese Bank auf die Kontoführung per Smartphone spezialisiert hat. Doch es gab auch Kritik wegen mangelhafter Kommunikation mit der Kundschaft. Beispielsweise kündigte N26 Kunden das Konto, die häufig Bargeld abhoben und dadurch hohe Kosten verursachten. Wesentlich größere Wellen schlug jedoch der Ärger mit der Aufsichtsbehörde BaFin. Diese wurde aktiv, weil Kriminelle Direktbanken nutzten, um mit Hilfe Dritter Konten zu eröffnen und diese für das Betreiben von Fakeshops, gefälschten eBay-Konten und andere Betrügereien zu nutzen. Nach Angaben des Handelsblatts sind allein 2021 1000 solcher Konten identifiziert worden.
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Schon 2018 geriet N26 in das Visier der BaFin:
- Die Bundesanstalt für Finanzaufsicht überprüfte zunächst das Foto-Identverfahren, das die N26 nutzt, um die Identität neuer Kunden bei der Kontoeröffnung zu verifizieren. Bereits zu dieser Zeit gab es Warnungen, dass es möglich sei, bei der N26 Konten mit gefälschten Ausweispapieren zu eröffnen.
- Im Ergebnis der Überprüfung ordnete die BaFin im Mai 2019 an, dass die Bank interne Sicherungsmaßnahmen organisieren und allgemeine Sorgfaltspflichten erfüllen müsse.
Detaillierter Katalog von Auflagen
Zur Umsetzung dieser Forderungen verlangte die BaFin unter anderem, dass Rückstände im EDV-Monitoring beseitigt werden müssten. Darüber hinaus wurde auferlegt, dass Beschreibungen der Betriebsprozesse und Vorgaben für die Abläufe der einzelnen Arbeiten schriftlich niedergelegt werden. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Direktbank personell und organisatorisch in der Lage sei, den geldwäscherechtlichen Verpflichtungen einer Bank nachzukommen.
N26 habe nun Standards und Prozesse etabliert, die höchsten Anforderungen genügen."
Was lange währt, wird gut
Die BaFin musste aber erst einen Sonderbeauftragten einsetzen, der die Umsetzung der Forderungen kontinuierlich überwachte. Im Juni 2021 verhängte die Behörde schließlich ein Bußgeld in Höhe von 4,25 Millionen Euro.
Diese Strafe wurde von der Direktbank angenommen und das Geld nach Angaben der Firmenleitung im Juli 2021 pünktlich überwiesen. Darüber hinaus teilte die Bank mit, dass sie weitere Sicherungsmaßnahmen ergriffen habe. N26 habe nun Standards und Prozesse etabliert, die höchsten Anforderungen genügen.
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